Assenheim

Die Lage von Assenheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
6 km südöstlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Am Zusammenfluss der Nidda und Nidder. Bahnhof der Eisenbahnlinie Hanau – Friedberg seit 1879 (Inbetriebnahme der Strecke 15.9.1881).
Ersterwähnung
1193
Historische Namensformen
- Asseinheim, in (1193) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 1, Nr. 375, S. 291]
- Assenheim, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 168 Nr. 6]
Bezeichnung der Siedlung
- stat 1277 [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 254]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- An der Wickstädter Straße
- Aufeldhof
- Hausen
- Sternbach
- Wickstadt
- Assenheim, Amalienhof (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Assenheim, Schloss (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Assenheim, Solmser und Ysenburger Fronhof (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Wickstadt, Adelshof (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Wickstadt, Zisterzienserhof (→ Klöster)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3486818, 5573732
UTM: 32 U 486749 5571942
WGS84: 50.29945° N, 8.813939° O
Statistik
Ortskennziffer
440017010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2506, davon 1949 Acker, 293 Wiesen, 97 Wald
- 1961 (Hektar): 1270, davon 280 Wald (= 22.05 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 2089, davon 1554 evangelisch (= 74.39 %), 497 katholisch (= 23.79 %)
- 1970: 2504 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- bis 1821: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Assenheim (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Dorheim 2/12 (5/12 Grafschaft Solms-Rödelheim, Amt Nieder-Wöllstadt; 5/12 Grafschaft Isenburg-Wächtersbach, Gericht Assenheim)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Dorheim (5/12; Kurfürstentum Hessen 2/12; Fürstentum Isenburg 5/12)
- 1810: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Dorheim (Anteil von Isenburg-Wächtersbach)
- 1816: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Dorheim (nun vollständig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, 2/12 Amt Burg Friedberg, 5/12 Souveränitätslande, Amt Assenheim (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig), 5/12 Souveränitätslande, Amt Niederwöllstadt (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
- 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach
- 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Friedberg (verlegt aus Butzbach)
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
1957 Stadt Assenheim. Am 1.4.1957 Eingliederung der Gemeinde Wickstadt. Am 1.12.1970 zur Stadt Niddatal.
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Karben und standesherrliche Ämter Nieder-Wöllstadt und Assenheim
- 1823: Landgericht Friedberg
- 1879: Amtsgericht Friedberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Münzenberg, Herren Fulda, Kloster 1193 bekundet der Abt Heinrich von Fulda den Verkauf einiger Güter in Assenheim an Kuno von Münzenberg.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Tochterpfarrei von Ilbenstadt
Beginen
1286 Begine Jutta, genannt Venda
Diakonische Einrichtungen
1919 -1934 arbeiten Diakonissen des Elisabethenstifts aus Darmstadt in der Gemeindepflege (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021) , seit 1928 nennt Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen eine Kleinkinderschule mit einer Schwester, ebenso eine Gemeindeschwester
Bekenntniswechsel
Evangelische Bewegung seit den 1530er Jahren nachweisbar. Die Forderung der Bürgerschaft, einen evangelischen Prediger einzusetzen, wird zunächst nicht erfüllt.
Erster evangelischer Pfarrer: Bonifacius Meußerius 1554-1574, ehemaliger Mönch im Kloster Ilbenstadt
Reformierter Bekenntniswechsel: 1601, bis 1629 Simultaneum mit wöchentlich wechselnden lutherischen und reformierten Pfarrern, jeweils von einer der drei Herrschaften eingesetzt.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1629-1631, danach wieder Simultaneum
Lutherischer Bekenntniswechsel: 1641 durch Hessen-Darmstadt
1657-1716 erneutes Simultaneum, auf zwei lutherische Gottesdienste folgt ein reformierter, die Assenheimer dürfen jedoch an den reformierten Gottesdiensten nicht teilnehmen.
Seit 1722 besteht neben der lutherischen Gemeinde eine reformierte.
Kirchliche Mittelbehörden
Sendort war Ilbenstadt
Juden
1670: 20, 1830: 37, 1841: 17 Wahlberechtigte (10+7), 1849: 12 Familien, 1879: 25 Steuerzahler, 1898: 16 Wahlberechtigte, 1905: 50, 1929: 20 Wahlberechtigte
1704 Synagoge (Judenschule), 1862 Neubau der Synagoge; Friedhof
Kultur
Schulen
um 1560 Schule vorhanden; Schulmeister: Heinrich Florus 1572-1582; 1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei alte Schulhäuser
Wirtschaft
Mühlen
1232 wird ein molendinarius aus Assenheim erwähnt.
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 820-844
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 51
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 319
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 46 f
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 213ff
- Dersch, Klosterbuch, S. 10
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 195
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Gerichtsstätten in Hessen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Assenheim, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12086_assenheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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