Basisdaten
Das barocke Herrenhaus des Hofgutes Wickstadt ließ Bernhard Birkenstock, Abt des Klosters Arnsburg, Ende des 18. Jahrhunderts errichten. Wenige Jahre später wurde das Kloster aufgelöst und seine Besitzungen unter den verschiedenen Linien des Hauses Solms aufgeteilt. Das Hofgut Wickstadt fiel an Solms-Rödelheim. Um einträglichere Pachtverträge abschließen zu können, lösten die Grafen das Dorf Wickstadt später auf und schlugen die Ländereien dem Gut zu. Das Hofgut ist bis heute im Besitz der Familie Solms-Rödelheim.
Ortstyp
Adelshof; Herrenhaus
Lagebezug
6,5 km südöstlich von Friedberg
Lage
Das Hofgut Wickstadt liegt abseits anderer Ortschaften nahe der Nidda, das Herrenhaus bildet den südlichen Abschluss der Hofanlage, Assenheim, Wickstadt 1.
Geschichte
Burggeschichte
Das Hofgut Wickstadt entstand Mitte des 13. Jahrhunderts als Wirtschaftshof des Klosters Arnsburg, siehe dazu auch Hof des Klosters Arnsburg in Wickstadt. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit galt Wickstadt als größtes und reichste Hofgut der Wetterau. Die Grafen von Solms-Rödelheim, seit 1803 Besitzer des Hofguts, kündigten in den Jahren 1820 bis 1831 die Pachtverträge der Wickstädter Bauern und lösten das Dorf Wickstadt auf, um das gesamte Hofgut profitabler verpachten zu können.
Besitzgeschichte
Das Hofgut Wickstadt war bis zur Säkularisierung 1803 im Besitz des Klosters Arnsburg und fiel dann an die Grafen von Solms-Rödelheim, die das Gut bis heute verpachten (Übersicht der Pächter 1804 bis 2002ff bei Cord, Hofgut Wickstadt, S. 117).
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Das Herrenhaus ließ der vorletzte Arnsburger Abt Bernhard Birkenstock Ende des 18. Jahrhunderts errichten, es trägt sein Wappen und die Jahreszahl 1792. Die Wirtschaftsgebäude stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Der sogenannte Pfortenturm ist das älteste Gebäude auf dem Gelände des Hofgutes und stammt vermutlich aus dem 14. oder dem späten 13. Jahrhundert.
Baubeschreibung
Das Herrenhaus an der Südseite der Gesamtanlage ist ein zweigeschossiger spätbarocker Bau mit Mansarddach und vier runden Eckpavillons. Die übrigen Seiten der geschlossenen Hofanlage werden von Wirtschaftsgebäuden gebildet. Nördlich der eigentlichen Hofanlage steht der sogenannte Pfortenturm, ein wehrhafter viergeschossiger Wohnturm und Fruchtspeicher mit zwei steinernen und zwei Fachwerkgeschossen.
Erhaltungszustand
In seiner äußeren Form entspricht das Herrenhaus weitgehend dem Originalzustand. Auch der sogenannte Pfortenturm ist nahezu unverändert erhalten und damit eine Ausnahme in Deutschland.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Herrenhaus
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Adelshof Wickstadt“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14717_adelshof-wickstadt> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14717