Solmser und Ysenburger Fronhof Assenheim
Basisdaten
Der ehemalige Wirtschaftshof des Assenheimer Schlosses existierte schon, als die Münzenberger hier die erste Burg errichteten. 1193 konnte Kuno I. von Münzenberg den Hof erwerben. Zwischen 1418 und 1857 teilten sich die Solmser und die Isenburger die Hofanlage, bis das Haus Solms-Rödelheim den Isenburger Teil aufkaufte. Der heutige Baubestand geht auf das 19. Jahrhundert zurück.
Weitere Namen
Ökonomiehof des Schlosses
Ortstyp
Herrenhaus
Bezeichnung der Siedlung
- mynen fronenhoff der da luget in der Statt (1277) [Lummitsch, Assenheim, S. 132]
Lagebezug
knapp 6 km südöstlich von Friedberg
Lage
Der Wirtschaftshof befindet sich neben dem Schloss Assenheim, Niddatal-Assenheim, Hauptstraße 38.
Geschichte
Besitzgeschichte
Der Hof war zunächst im Besitz der Propstei St. Michael in Fulda, die ihn 1193 an Kuno von Münzenberg verkaufte. Nach der Münzenberger Erbteilung 1255 konnten die Herren von Falkenstein bis 1286 alle Anteile am Hof erwerben. 1390 verpfändete Philipp VIII. von Falkenstein den Hof an das Kloster Marienborn. Als das Falkensteiner Erbe 1418 geteilt wurde, erhielten die Solmser eine Hälfte des Hofes und die Isenburger die andere. 1857 kaufte Solms-Rödelheim den Isenburger Anteil dazu. Der Maxbau befindet sich noch heute im Besitz des Grafen zu Solms-Rödelheim und Assenheim, den eigentlichen Wirtschaftshof erwarb 1950 der damalige Pächter Heinrich Reif.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Bauten an der nordwestlichen Hofseite stammen aus dem 18. Jahrhundert und gehörten zum isenburgischen Teil des Hofes. Die Gebäude auf der gegenüberliegenden, ursprünglich solmsischen Seite wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Plänen des Frankfurter Architekten E. W. Ludwig erbaut (Bauinschrift 1876), als die gesamte Anlage bereits in Solmser Besitz war. Nach dieser Umgestaltung des Hofes lag der ursprünglich als Scheune errichtete Maxbau außerhalb der Hofanlage. Erbaut 1797/98 wurde er nach 1876 unter Graf Maximilian von Solms-Rödelheim verändert, erhielt ein Mansarddach und den renaissanceartigen Giebel am Zwerchhaus. Teile der Obergeschosse wurden zu Wohnungen für Bedienstete ausgebaut. Anfang der 1970er Jahre wurden die Wohnungen im Maxbau umgebaut und modernisiert.
Baubeschreibung
Bei dem ehemaligen Wirtschaftshof des Schlosses handelt es sich um eine nach Südwesten hin offene dreiseitige Hofanlage mit einem langrechteckigen Anbau an der östlichen Ecke (sogenannter Maxbau). Das Wohnhaus steht an der westlichen Ecke. In der Mitte der südöstlichen Hofseite erhebt sich ein dreigeschossiger Bau mit flachem Zeltdach und Uhrturm. Die übrigen Bauten des Hofes haben ein steinernes Unter- und ein Fachwerkobergeschoss mit Walm- bzw. Krüppelwalmdächern.
Erhaltungszustand
In ihrer äußeren Form blieb die Hofanlage seit den Baumaßnahmen um 1876 weitgehend unverändert. Der Maxbau wurde zu Wohnzwecken umgebaut.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Herrenhaus
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Solmser und Ysenburger Fronhof Assenheim“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14592_solmser-und-ysenburger-fronhof-assenheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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