Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel bittet seinen Bruder Ludwig in Marburg, die Herausgabe antijüdischer Schriften des Gießener Pfarrers Nigrinus zu verbieten

Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel teilt seinem Bruder Ludwig in Marburg mit, daß er das von dem Gießener Pfarrer Nigrinus der "judden halber" herausgegebene Buch 1#Vgl. Nr. 2085a, Anm. 1. für ein "schlecht werck" hält, das in seinen guten Passagen von anderen abgeschrieben ist und ansonsten kaum mehr bietet als "fabeln von dem durchstochenen sacramentlichen brodt und dergleichen". Wollte man Nigrinus folgen, müßten alle ausgetrieben werden, die nicht die Religion der jeweiligen Landesherrschaft teilen, also nicht nur Juden, sondern auch Papisten, Calvinisten und Anhänger christlicher Sekten. Da das nur zu Zank und Streit führen kann, bittet Landgraf Wilhelm seinen Bruder, Nigrinus die Herausgabe weiterer ähnlicher Schriften zu untersagen.

Kassel

Die Vorlage ist im HStA Marburg nicht mehr nachweisbar.

Zeitschrift des Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde, Bd. 4, 1847, S. 384-385.

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

„Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel bittet seinen Bruder Ludwig in Marburg, die Herausgabe antijüdischer Schriften des Gießener Pfarrers Nigrinus zu verbieten“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/6501_landgraf-wilhelm-von-hessen-kassel-bittet-seinen-bruder-ludwig-in-marburg-die-herausgabe-antijuedischer-schriften-des-giessener-pfarrers-nigrinus-zu-verbieten> (aufgerufen am 28.11.2025)

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