Wirrungen zwischen dem Juden Salmon und dem von ihm verklagten Reussen Wilnhen von Kilianstädten

HStAM 86 Nr. 25969  
Laufzeit / Datum
[1546 Juli 13]
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Der von Salmon, dem neuen Juden zu Windecken, Schulden halber verklagte Reussen Wilnhen von Kilianstädten übergibt dem [Ober-] Amtmann [zu Hanau] nach stattgehabter mündlicher Verhandlung seine Gegendarstellung. Danach hat er bei Salmon 1 1/2 Ellen Tuch für 13 Schilling und 1 Elle Futtertuch für 4 Albus gekauft und 14 Schilling bezahlt. Für die 23 Heller, die er schuldig geblieben ist, hat er Salmon eine Axt verpfändet. Später hat er mehrfach vergeblich versucht, die Axt einzulösen, Salmon aber nie angetroffen, bis dieser ihm am heutigen Tage überraschend erklärt hat, er schulde ihm noch Geld für 1 1/2 Ellen Tuch. Abgesehen davon, daß eine Axt kein hinreichendes Pfand für die von Salmon jetzt noch verlangten 8 Schilling ist, hätte der Jude, bestünde seine Forderung zu Recht, Reussen wohl kaum die Schuldverschreibung übergeben und sein jüngerer Sohn dieselbe nicht zerrissen. Reussen bittet, ihm zu seiner Axt zu verhelfen und ihm Genugtuung dafür zu verschaffen, daß ihn Salmons älterer Sohn beim Verlassen von Salmons Haus beleidigt und vor Zeugen einen Bösewicht genannt hat.

Ausfertigung

Ausfertigung, Papier, o.D., Präsentatum den 13. Juli 1546; laut Dorsalvermerk sollen beide Parteien erneut vorgeladen werden.

Enthält

  • Salomon (Salmon),
  • Reussen Wilnhen, Einwohner von Kilianstädten

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wirrungen zwischen dem Juden Salmon und dem von ihm verklagten Reussen Wilnhen von Kilianstädten“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/3770_wirrungen-zwischen-dem-juden-salmon-und-dem-von-ihm-verklagten-reussen-wilnhen-von-kilianstaedten> (aufgerufen am 25.11.2025)

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