Krönung Franziskus und Elisabeths (Marburg, Elisabethkirche)

 
Datierung
um 1245-1250
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Daniel Parello

Abmessungen

H./B.: 2AB1: 54/53 cm; 2AB2: 53/53 cm; 2AB3: 53,5/53cm; 2AB4: 54/54 cm.

Inschriften

In 2AB2 auf dem Schriftband in gotischen Majuskeln: S(ANCTA) • ELIZABETA. In 2AB3 entsprechend: S(ANCTUS) • FRANCISCVS (VS ligiert).

Erhaltung

Einige Gewandstücke in den Figuren von Christus und Elisabeth wurden ergänzt, ebenso Teile der Krone Mariens, des Schriftbandes bei Elisabeth, mehrere grüne und gelbe Gläser in den Figurenrahmen sowie ein Großteil der weißen Randstreifen. Die Komposition wurde innenseitig vielfach mit einem dämpfenden Überzug übergangen, der die Brillanz der Gläser sehr beeinträchtigt. Partiell, vor allem an den weißen Gläsern, ist die Bemalung abgängig. Die Korrosion bleibt nahezu ausschließlich auf die gelben Farbgläser beschränkt. Vergleichsweise viele Sprünge im Randbereich.

Ikonographie

In den durch das Armierungskreuz geviertelten Okulus sind Halbkreise mit Einzelfiguren eingeschrieben, die sich zu einer übergreifenden, an das Prankenkreuz des Deutschen Ordens erinnernden Kreuzform zusammenschließen. Aus den oberen Rahmenbogen lugen Maria und Christus in Halbfigur mit steinbesetzten Kronen hervor, um Franziskus und Maria, die unter ihnen als Ganzfiguren mit demutsvoll erhobenen Händen knien, mit Edelsteinen besetzte Kronen aufzusetzen. Franziskus trägt das Ordenshabit mit dreifach geknotetem Strick, Elisabeth das braune Gewand der Tertiarierinnen mit einem langen Witwenschleier über dem Gebende. Die Krönungszeremonie der beiden Heiligen fand als Motiv auch Aufnahme in eine Gruppe Marburger Pilgerzeichen aus der Zeit der Errichtung des Kirchenbaus170. Allerdings wird hier die Krönung von Christus allein vollzogen.

Komposition

Eine konzeptionell, jedoch nicht thematisch vergleichbare Lösung bietet eine Darstellung im Fresko der Westempore des Gurker Doms, das Bischof Dietrich II. von Marburg (1253–1278) nach einem Brand neu malen ließ. Dort sind im Scheitel des östlichen Gewölbes die vier Paradiesströme einem gleichschenkligen Kreuz eingeschrieben171.

Technik

Im hellblauen Gewand des Hl. Franziskus ist ein außenseitig aufgetragener Faltenverlauf zu erkennen.

Bildnachweis

CVMA RT 13401f., Großdia RT 06/035

Nachweise

Fußnoten

  1. AK Eisenach 2007, I, S. 215–218, Nr. 141–145 (Hartmut Kühne), mit weiterführender Literatur.
  2. Waldemar Posch/Josef Wilfing, Dom zu Gurk. Die Fresken der Bischofskapelle in der Westempore, Passau 2001, Abb. S. 19.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008, 420 [= 2AB1–4. Krönung Franziskus und Elisabeths]

Siehe auch

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Extern

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Krönung Franziskus und Elisabeths (Marburg, Elisabethkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/321-1-21-14_kroenung-franziskus-und-elisabeths-marburg-elisabethkirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/321-1-21-14

Krönung Franziskus und Elisabeths: ES [= Erhaltungsschema] Chor süd II, Maßwerkspitze