Hl. Johannes Evangelist (Kiedrich, Pfarrkirche St. Valentin)

 
Datierung
um 1360-1370
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Daniel Hess

Abmessungen

H. 74,5 cm, B. 49 cm.

Erhaltung

Durch Aufmauerung des Fensters ist das Feld unten leicht beschnitten. Farbgläser korrodiert; Malschichten partiell berieben oder ausgebrochen und retuschiert. Vier Jahre nach Abschluß der Restaurierung haben Vandalen anläßlich eines Fasnachtsumzuges eine Bierflasche durch das Fenster geworfen; die zersplitterten Gläser am linken Fußpunkt der Figur konnten glücklicherweise geklebt werden.

Ikonographie

Die von Wille, 1952, Kat. S. 60, verfochtene Identifizierung mit dem Hl. Goar ist zurückzuweisen28. Bei dem Holzbottich mit zwei Henkeln handelt es sich um eine Abwandlung des Ölfasses, das zu Beginn des 14. Jh. in Köln und entlang des Rheines in zahllosen Beispielen als Attribut des Evangelisten begegnet29.

Komposition, Farbigkeit

Die Komposition folgt dem Fenster nord VII. Der Heilige trägt über einer bräunlichgelben Tunika ein rotviolettes Mantelpallium; Inkarnat bräunlichweiß, Holzbottich zitronengelb, Nimbus braungelb. Weißer Rankengrund zwischen weißen, rot hinterlegten Blattstäben mit gelben Konsolen. Zum ergänzten Wappen vgl. 1b.

Bildnachweis

CVMA G 8072

Nachweise

Fußnoten

  1. Die Attribute des meist als Priester dargestellten Heiligen sind ein Kirchenmodell sowie vereinzelt ein Teufel; vgl. die um 1330, also etwa gleichzeitig, entstandene Tumbenplatte in der kath. Pfarrkirche St. Goar (Suckale, 1993, S. 267, Abb. 86).
  2. Vgl. neben weiteren, bei Braun, 1943, S. 370f., aufgeführten Beispielen etwa die Chorpfeilerfiguren und den Hochaltar des Kölner Domes, das um 1350 entstandene Wandgemälde in der Stiftskirche St. Goar (Clemen, 1930, S. 357, Fig. 363) sowie die Johannesfigur des Marienstätter Hochaltars, während im Oberweseler Hochaltar der Giftbecher erscheint (Kat. Ausst. Hochgotischer Dialog, Mainz 1993, Abb. 16 und Farbtaf. IV).

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 270 [= 1a. Hl. Johannes Evangelist]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hl. Johannes Evangelist (Kiedrich, Pfarrkirche St. Valentin)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/211-1-04-01_hl-johannes-evangelist-kiedrich-pfarrkirche-st-valentin> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/211-1-04-01

Hl. Johannes Ev. Lhs. nord X, la. Farbiger Karton von Jean Baptiste Bethune. Nachlaß Bethune, Kortrijk.Hl. Johannes Ev.: ES [= Erhaltungsschema] Lhs. nord X, 1-4a/b [1a]