Kiedrich · Pfarrkirche St. Valentin

 
Standort
Kiedrich
Anzahl Fenster
7
Anzahl Scheiben
20
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Katalogdaten

Gegenwärtiger Bestand

Vom ursprünglichen Bestand sind aus dem 14. Jahrhundert insgesamt 34 Scheiben erhalten, welche sechs, jeweils eine Fensterbahn einnehmende Figurentabernakel in den Fenstern des Seitenschiffs nord VI, VII und X bilden (Fig. 176-178, 181f., 184, Abb. 216-220, 225f., Farbtaf. XXIX-XXXI), nebst einer Einzelfigur in nord VIII (Fig. 183, Abb. 221). Weitere Reste bewahrt das Nordsakristeifenster nord V in den Kopf- und Maßwerkscheiben (Fig. 185, Abb. 222-224). Die zweite Verglasungsperiode aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit insgesamt 10 Feldern ist durch fünf Restfelder mit stehenden Heiligen und partiell zugehörigen Kopfscheiben in den Fenstern süd IV und V in der Südsakristei (Fig. 186-189, Abb. 227-233, Farbtaf. XXXII) vertreten. Entgegen vereinzelter Mutmaßungen handelt es sich bei dem Chorachsenfenster gänzlich um eine Schöpfung des 19. Jahrhunderts1.

Bibliographie

Johannes Zaun, Geschichte des Ortes und der Pfarrei Kiedrich, Wiesbaden 1879 (Nachdruck Mainz 1979), S. 87 (überliefert den Verkauf von alten Glasgemälden in den dreißiger Jah
ren des 19. Jh. und erwähnt die in der Kirche verbliebenen Restbestände des 14. Jh. sowie die zeitgenössischen Erneuerungen); Lotz, 1880, S. 256 (beschreibt das Fenster nord X an seinem heutigen Standort und erwähnt ein ähnliches über der Nordtür; Verweis auf fünf Anfang des 16. Jh. zu datierende Glasgemälde mit Heiligen in der Sakristei); Luthmer, 1902, S. 201 (folgt Zaun und Lotz); Oidtmann, 1929, S. 378f. (folgt Luthmer); Dehio-Gall, 1950, S. 163 (führt neben den stark restaurierten Glasgemälden im Nordseitenschiff Scheiben um 1500 im östlichen Chorfenster und in der Südsakristei an); Wille, 1952, S. 73-80, Kat. S. 56-62 (grundlegende Bearbeitung der damals in der Sakristei verpackten Glasgemälde des 14. Jh.; kölnische Einflüsse, Datierung um 1330); Wentzel, 21954, S. 39, 71 (als Beispiele mittelrheinischer Glasmalerei um 1300/30 und des beginnenden 16. Jh. aufgeführt); Herchenröder, 1965, S. 224 (erwähnt einzelne Restscheiben des ausgehenden 14. Jh. in den Fenstern nord VII und VIII); Robert Köck, Gedanken zu den Fenstern in der Kirche zu Kiedrich, in: St. Valentinuskirche in Kiedrich 1493-1993, Festschrift, Eltville 1993, S. 83-90 (datiert die Langhausfenster auf der Grundlage der Baugeschichte von Josef Staab, ebenda, S. 13-27, Ende 14. Jh. und die Scheiben in der Sakristei Anfang 16. Jh.); Monsees, 1997, S. 132f., Nr. 151 (behandelt die Inschrift auf der Stifterscheibe des Priesters Helfrich).

Nachweise

Fußnoten

  1. Während Oidtmann, 1929, S. 379, eine Entscheidung offenließ, behaupteten Lotz, 1880, S. 256, Luthmer, 1902, S. 201, und Köck (s. Bibl.), 1993, S. 88, daß sich darin Reste des 16. Jh. erhalten hätten. Dies ist nicht der Fall, vielmehr handelt es sich um eine komplette Neuschöpfung des Glasmalers Jean de Bethune aus Gent, wie im übrigen schon Zaun (s. Bibl.), 1879, S. 87, vermerkt hat.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kiedrich · Pfarrkirche St. Valentin“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/211-1_kiedrich-pfarrkirche-st-valentin> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/211-1

Kiedrich, Pfarrkirche St. Valentin. Inneres nach Nordosten mit Resten der hochgotischen Farbverglasung. Zustand 1995