Verlobung Mariä (Partenheim, Pfarrkirche)

 
Datierung
um 1440/50
Fenster
Chorfenster
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

H. 83 cm, B. 38,5–39 cm.
1819/20 aus Partenheim erworben.

Erhaltung

Bis auf ein einzelnes ergänztes Stück am oberen Rand und ein Flickstück im Fiederrankengrund vollständig originaler Bestand; oben rechts ein Sprung; rückseitig weist das irisierende Glas auf einen beginnenden Auslaugungsprozess hin.

Ikonografie, Komposition

Die Verlobung von Maria und Joseph, die vor allem im Zusammenhang von breit angelegten Erzählungen des Lebens Mariä begegnet26, ist hier in denkbar knappster Form dargestellt: Maria und Joseph stehen zuseiten des Hohenpriesters, der beider rechte Hände ergriffen hat und zusammenführt. Dabei ist auffallend, dass die Figur des – in bischöflichen Ornat gekleideten – Priesters gegenüber Maria und Joseph ins Riesenhafte gesteigert ist; in Bezug auf Maria sollte damit vermutlich deren jugendliches Alter bei der Verlobung mit Joseph angedeutet werden27.

Farbigkeit, Technik

Der Priester in weißbraunem gegürteten Gewand mit gelbem Pluviale, grüner Stola und gelber Mitra; Maria in blauem Kleid, Joseph in violett/blauer Gewandung. Kopf und Nimbus von Maria bestehen aus einem weißen Glasstück; ihr Haar ist mit Silbergelb hinterlegt.

Bildnachweis

CVMA RT 13232, Großdia RT 05/027

Weitere Angaben

Standort heute

Darmstadt, Hessisches Landesmuseum

Nachweise

Fußnoten

  1. Zu Darstellungen des Lebens Mariä vgl. LCI, III, 1971, Sp. 212–233 (Michael Nitz); zu den Verlobungs- bzw. Vermählungsszenen s. Schiller, IV,2, 1980, S. 76–80. Vgl. hierzu ergänzend Marienlexikon, VI, 1994, S. 610–612 (Peter Hofrichter/Theodor Mols)
  2. Die Komposition erinnert, worauf bereits Beeh-Lustenberger 1973, S. 131 (Nr. 180), hingewiesen hat, an die Darstellung der Verlobung Mariä in der Heidelberger Speculum-Hs. von 1420/30, fol. 9v. Ihr steht auf fol. 10r die Verlobung von Tobias und Sara gegenüber (Tb 7), in der im Hinblick auf die Partenheimer Darstellung nicht nur ein ähnliches Größenverhältnis zwischen Hohepriester und Paar besteht, sondern auch das Zusammenführen der Hände identisch ist.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 421 [= 149. Verlobung Mariä]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Verlobung Mariä (Partenheim, Pfarrkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/135-1-01-02_verlobung-mariae-partenheim-pfarrkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/135-1-01-02

Verlobung Mariä: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 149