Wappen Erbach-Bickenbach (Beerfelden, Pfarrkirche)

 
Datierung
um 1500-1503
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Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

Durchmesser 39,5–40 cm.

Erhaltung

Wappenschild mit zahlreichen Ergänzungen. Deren Großteil ist auf die vorzügliche, hier mit waagerechten Schraffuren versehene Restaurierung von 1903 durch die Werkstatt Müller-Hickler zurückzuführen, bei der auch die – ursprünglich wohl nicht vorhandene – Inschrift mit den um 1500 noch nicht gebräuchlichen Frakturversalien nach dem Vorbild der Michelstädter Scheiben hinzugefügt wurde33; die wenigen jüngeren Ergänzungen dürften 1912 von der Werkstatt Linnemann, Frankfurt/M., vorgenommen worden sein34 und werden als vorletzte Restaurierung ausgewiesen. Die mittelalterlichen Gläser sind in Substanz und Bemalung gut erhalten. Verbleiung 20. Jh.

Ikonografie, Ornament, Farbigkeit

Auf blau gefiedertem, hellgelb gerahmtem Grund das Wappen Erbach-Bickenbach: Geviert; 1+4 (Erbach): in rot/silbern geteiltem Schild 3 (2:1) Sterne in gewechselten Farben; 2+3 (Bickenbach): in Rot ein – falsch ergänzter – silberner Rautenschrägbalken35.
1488 gelang es Erasmus Schenk von Erbach, von den Grafen von Mansfeld Herrschaft und Schloss Bickenbach zu erwerben. Das quadrierte Wappen ist von da an verschiedentlich belegt und erscheint hier aus Gründen der Courtoisie gespiegelt36.

Bildnachweis

CVMA RT 530 (MF), Großdia RT 07/125

Weitere Angaben

Standort heute

Erbach, Schloss (Rittersaal)

Rundscheibe

Nachweise

Fußnoten

  1. Vgl. hierzu Scholz, Odenwaldkreis, 2005, S. 59 (Nr. 73).
  2. Zur Tätigkeit Linnemanns in Erbach vgl. S. 116f.
  3. Anstelle des Rautenschrägbalkens müssten zwei Reihen silberner Rauten schrägbalkenweise erscheinen; Wolfert 1986, Taf. 3.
  4. Darmstadt, HStA, Best. A 1, Nr. 21/32 (Urkunde vom 16. Okt. 1488). – Schenk Erasmus führte das Wappen in seinem Siegel, und ganz prominent erscheint es in Allianz mit dem Wappen Werdenberg am Schlossturm zu Erbach, 1497; s. hierzu Scholz, Odenwaldkreis, 2005, S. 54, Nr. 68.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 87 f. [= 15. Wappen Erbach-Bickenbach]

Siehe auch

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Personen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wappen Erbach-Bickenbach (Beerfelden, Pfarrkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/102-1-02-02_wappen-erbach-bickenbach-beerfelden-pfarrkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/102-1-02-02

Zwei Rundscheiben mit den Wappen Erbach-Bickenbach und Werdenberg: ES [= Erhaltungsschema] Erbach Nr. 15