König Jerome verfügt die Auflösung der Universität in Rinteln
Ereignis
Was geschah
Am 10. Dezember 1809 verfügt König Jérôme Bonaparte (1784–1860) im Zuge der Umstrukturierungen im napoleonischen Königreich Westphalen, dass die alten Universitäten Rinteln (1621 eröffnet) und Helmstedt (1576 eröffnet) mit den anderen drei Landesuniversitäten Göttingen, Marburg und Halle zusammengelegt werden sollten. Die „Academia Ernestina“ und die „Academia Julia“ wurden somit mit Ende des Wintersemesters 1809/1810 im Mai 1810 geschlossen.
Die Professoren konnten z.T. an die anderen Landesuniversitäten wechseln, so wurden u.a. der Biologe Georg Wenderoth (1774–1861) aus Rinteln, sowie der Mediziner Ernst Daniel August Bartels (1778–1838) und der Jurist Ferdinand Mackeldey (1784-1834) aus Helmstedt an die Marburger Universität berufen.
Die Buchbestände der Universität Rinteln wurden ebenfalls nach Marburg transferiert. Nachdem der zurückgekehrte hessische Kurfürst Wilhelm I. (1743–1821) einer Wiedereröffnung der Rintelner Universität nicht zustimmen wollte, konnte aber am 3. November 1817 in dem alten Kollegiengebäude das Gymnasium Ernestinum eröffnet werden. 1873 wurde das Gebäude abgerissen und 1875 durch einen Neubau des Berliner Architekten Gustav Knoblauch (1833-1916) ersetzt.
UH
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
Weiterführende Informationen
Kalender
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„König Jerome verfügt die Auflösung der Universität in Rinteln, 10. Dezember 1809“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7719_koenig-jerome-verfuegt-die-aufloesung-der-universitaet-in-rinteln> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/7719