Ereignis

Was geschah

Die durch einen Pilz hervorgerufene Kartoffelfäule führte zwischen 1845 und 1852 in weiten Teilen Europas zu massiven Ernteausfällen und in der Folge zu Hungersnöten. Der Düdelsheimer Pfarrer Wilhelm Münch, der für die Jahre 1841 bis 1852 in einer Chronik die wichtigsten Ereignisse im Ort festhielt, berichtete erstmals 1845, dass sich an den Kartoffeln eine „eigne Krankheit“ zeigte und dadurch „der ärmeren Klasse der hiesigen Einwohnen […] große Not entstand.“ Im Januar 1847 richtete die Gemeinde deshalb eine Suppenküche ein, die die größte Not lindern sollte. Diese wurde bis zum Juni 1847 betrieben.
In den folgenden Jahren konnten die Folgen der schlechten Kartoffelernten im Ort teilweise durch eine gute restliche Ernte abgemildert werden. Vor dem Hintergrund einer erneut befürchteten Missernte entstand im März 1852 ein Armenverein, der Geld und Nahrung an die arme Ortsbevölkerung verteilte. Vorsitzender des Vereins war der jüdische Handelsmann Joseph Löb Frank. Zudem schuf die Gemeinde Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Da die Not jedoch nicht so extrem wurde, wie zunächst angenommen, weigerten sich schließlich Teile der Bevölkerung, den Verein weiterhin zu finanzieren.
(StF)

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Folgen der Kartoffelfäule, 27. Januar 1847“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7457_folgen-der-kartoffelfaeule> (aufgerufen am 25.11.2025)

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