Expedition zum Kilimandscharo

 
Datum
Juni 1885
Bezugsort(e)
Mainz-Kastel
Epoche
Kaiserreich
Themenbereich
Militär und Krieg · Politik

Ereignis

Was geschah

Die treibende Kraft hinter dem Erwerb deutscher „Schutzgebiete“ in Ostafrika war Carl Peters (1856–1918), der 1884 die „Gesellschaft für deutsche Kolonisation“ gründete, die ab 1885 „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft“ hieß. Im Auftrag der Gesellschaft fanden mehrere Expeditionen nach Ostafrika statt, die zum Ziel hatten, „Verträge“ mit lokalen Häuptlingen abzuschließen, um somit die Herrschaft über die entsprechenden Regionen zu erhalten. Nachdem die deutsche Regierung diesem Vorhaben zunächst ablehnend gegenüberstand, erhielt die Gesellschaft am 27. Februar 1885 schließlich einen „Schutzbrief“ für die „erworbenen“ Regionen.
Am 1. Mai 1885 machte sich eine Expedition unter der Leitung von Kurt Weiß, Premierleutnant im Hessischen Pionier-Bataillon Nr. 11, und dem Juristen Karl Jühlke (1856–1886) von Sansibar aus auf den Weg, um weitere Verträge abzuschließen. Für beide war es nicht die erste Expedition, die sie in dem Gebiet unternahmen. Den Aufzeichnungen Kurt Weiß‘ ist zu entnehmen, dass insgesamt 10 Verträge „mit unabhängigen Häuptlingen oder Sultanen“ geschlossen werden konnten, darunter auch mit Häuptling Mandara (1845–1891), der in Moshi am Südhang des Kilimandscharo herrschte. Die Gegend war von großer Bedeutung für durchziehende Handelskarawanen, die sich dort mit Proviant versorgten. Mandara hatte jedoch kurze Zeit vorher einen ähnlichen Vertrag mit einem Vertreter der britischen Regierung abgeschlossen. Die folgende juristische Auseinandersetzung zwischen dem Vereinigtem Königreich und dem Deutschen Reich konnte Ende 1886 Deutschland für sich entscheiden.
Die von Kurt Weiß angestrebte Besteigung des Kilimanjaro konnte er wegen schlechten Wetters nicht umsetzen. Die Erstbesteigung fand 1889 statt.
(StF)

Bezugsrahmen

Nachweise

Literatur

  • J. C. Winter, Identität und Verhandlung, Dissens und Oktroi. Zur juristischen Problematik der „Schutzverträge“ der Carl-Peters-Gruppe in Ostafrika 1884/85, in: Paideuma. Mitteilungen zur Kulturkunde, Bd. 35, Afrika Studien I (1989), S. 301-313

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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