Ereignis
Was geschah
Schon im 17. und 18. Jahrhundert lassen sich jüdische Gäste in den hessischen Kurbädern nachweisen. Auch im 19. Jahrhundert blieb der Kurbesuch eine beliebte Beschäftigung nicht nur für die wohlhabenden Frankfurter oder Mainzer Juden, sondern auch für überregionale Besucher. Die Zahl der Kurgäste stieg bis zum Ende des Jahrhunderts stetig an.
Die Orte waren auf die jüdischen Besucherinnen und Besucher vorbereitet, indem Hotels und Gaststätten koscheres Essen anboten. In Bad Schwalbach gab es einen eigenen Kursaal, den „Judensaal“, den jüdische Gäste besuchen mussten, der aber auch bei nichtjüdischen Besuchern beliebt war.
Die Kurbesuche waren ein Zeichen der jüdischen Integration in die deutsche bürgerliche Gesellschaft. Auch wenn sie für die Wirtschaft der Kurorte eine positive Wirkung hatten, stand dennoch ein Teil der Besucher der Anwesenheit der Juden feindlich gegenüber.
(StF)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Paul Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen, Bd. 2, Frankfurt am Main 1971, S. 289
- Johannes Grötecke, Zur Geschichte der jüdischen Kurgäste von Bad Wildungen – dargestellt am Beispiel der Sage vom „Judenbrunnen“, in: Geschichtsblätter für Waldeck Bd. 98, 2010, S. 26-38
- Robert Jütte, Juden als Kurgäste in hessischen Bädern (ca. 1650-1850), in: Christina Vanja/Heide Wunder. Die Taunusbäder. Orte der Heilung und Geselligkeit, Marburg 2009, S. 80-92
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Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Jüdische Kurgäste, 1807-1870“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7264_juedische-kurgaeste_juedische-kurgaeste> (aufgerufen am 25.11.2025)
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