Nationalsozialist wird Landtagspräsident in Darmstadt
Ereignis
Was geschah
Aufgrund der Ergebnisse der Landtagswahl vom 15. November 1931, die der erstmals offiziell unter eigenem Namen bei einer hessischen Landtagswahl angetretenen NSDAP1 große Stimmengewinne eingebracht hat, wird der bisherige Landtagspräsident, der Sozialdemokrat Heinrich Delp (1878–1945), durch den Nationalsozialisten Prof. Ferdinand Werner (1876–1961) ersetzt. Werner, ein bekannter Alt-Antisemit, war 1930 von der Deutschnationalen Volkspartei zur NSDAP übergetreten und gewann im Volksstaat für seine Partei zusehends an Einfluss. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wählt man ihn am 13. März 1933 zum ersten nationalsozialistischen Staatspräsidenten Hessens.
Heinrich Delp, von 1926 bis 1933 Bürgermeister der Stadt Darmstadt, wird im März 1933 verhaftet und seines Amtes als Stadtoberhaupt enthoben. Er stirbt im Mai 1945 an den Folgen der Haftbedingungen im Konzentrationslager Dachau.
(OV/KU)
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Fußnoten
- Zur Landtagswahl 1924 hatte sich die damals verbotene NSDAP mit der Deutschvölkischen Freiheitspartei DVFP, einem radikalen Ableger der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) zusammengeschlossen und war formal unter dem Namen Nationalsozialistische Freiheitsbewegung (NSFB) angetreten. ↑
Literatur
- Henner Pingel, Das Jahr 1933, 2. Aufl., S. 17 f.
Weiterführende Informationen
- Wikipedia: Ferdinand Werner (Politiker) (eingesehen am 9.12.2018)
- Wikipedia: Heinrich Delp (eingesehen am 8.12.2022)
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Nationalsozialist wird Landtagspräsident in Darmstadt, 8. Dezember 1931“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/696_nationalsozialist-wird-landtagspraesident-in-darmstadt> (aufgerufen am 26.11.2025)
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