Oppositionelle Presse nach der preußischen Annexion

 

Ereignis

Was geschah

Der Wiesbadener Regierungspräsident Gustav von Diest (1826–1911) meldet an den Kaiser wiederholt den negativen Einfluss der lokalen Presse auf die öffentliche Stimmung in Frankfurt am Main, vor allem in der Zeit von der Annexion 1868 bis zum Rezess 1869. Die Presse sei noch von den früheren demokratischen Parteiführern beeinflusst und somit durch die Opposition gegen die Regierung. In der „Mittelrheinischen Zeitung“ stoße man immer wieder auf Angriffe gegen die preußische Regierung und erkenne pessimistisch-demokratische Tendenzen. Auch der Frankfurter Polizeipräsident Guido von Madai (1810–1892) äußert sich zu diesem Thema: Die überwiegend demokratische Lokalpresse verleihe der öffentlichen Stimmung Ausdruck und bewahre ihre regierungsfeindliche Haltung. Außerdem gäbe sie den Sympathien für Österreich Ausdruck, welche in Frankfurt herrschten. Des Weiteren schreibt von Diest, dass die Regierung durch die Einführung der Zeitungskautionen ein wichtiges Hilfsmittel verloren hätte, mit dem sie auf die öffentliche Stimmung hätte einwirken können. Die kleineren Amts-, und Lokalblätter, welche meist regierungsfreundliche waren und von vielen gelesen wurden, hätten die erforderliche Kaution nicht aufbringen können. Nun würden meist die größeren Zeitungen gelesen, welche liberal seien, die früheren Zustände verteidigen und immer wieder Kritik an der Regierung übten, meist, ohne diese zu begründen.
(KF)

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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