Große Trockenheit mit Waldbränden
Ereignis
Was geschah
Eine Hitzewelle führt während des Monats Juli zu Feld- und Waldbränden und gefährdet die Ernte der hessischen Landwirte. Bei Seligenstadt (Landkreis Offenbach) entfachen achtlos von Zugreisenden aus dem Fenster geworfene Zündhölzer Feuer auf mehreren Getreidefeldern. Am 19. Juli geben die Behörden eine offizielle Warnung vor den Gefahren der Trockenheit heraus, die zuvor auch einen Waldbrand am Fuß des Steinkopfs bei Bad Soden-Salmünster ausgelöst hat. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen machen im Juli und Anfang August den Menschen in Deutschland und in ganz Europa zu schaffen. Der Rhein und seine Nebenflüsse führen teils extremes Niedrigwasser. Mitte Juli verursachen die hohen Tagesdurchschnittstemperaturen ein großes Fischsterben im Main. In Karlsruhe erreicht das Thermometer am 20. Juli einen Wert von fast 40°C. Am 6. August verfügt die bayerische Staatsregierung in München eine vorübergehende Zwangsbewirtschaftung für Heu, um die übermäßige Verteuerung der geringen Grünlanderträge zu begrenzen und die Mindestversorgung der Viehbestände in den landwirtschaftlichen Betriebe zu gewährleisten.
(OV/KU)
Bezugsrahmen
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Nachweise
Literatur
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 339, 341.
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Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Große Trockenheit mit Waldbränden, Juli 1921“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/542_grosse-trockenheit-mit-waldbraenden> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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