Einführung von Lebensmittelkarten in Frankfurt

 

Ereignis

Was geschah

Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main gibt die ersten Lebensmittelkarten für Brot und Mehl („Brotkarten“) aus, nachdem seit 25. Januar 1915 reichsweit mit der Einführung solcher Bezugsscheine die Festlegung von Verbrauchsquoten und die Rationierung von Lebensmitteln begonnen hat. Sinn und Zweck der Karten ist die Beschränkung des Verbrauchs und eine gerechte Verteilung der verfügbaren Nahrungsmittelmengen. Damit zusammenhängend werden von Februar bis Anfang März auf Veranlassung des Magistrats zahlreiche weitere Maßnahmen durchgeführt, um die sich verschlechternde Versorgungslage und den daraus resultierenden Mangel an Lebensmitteln zu verwalten. Neben einer Einwohnerzählung erfolgen die Bestandsaufnahme der Mehlvorräte und die Einrichtung einer Mehlverteilungs- und Brotverteilungsstelle. In jedem einzelnen der insgesamt 54 Stadtbezirke wird eine Brotkommission eingesetzt. Die Bezugskarten, die man anfangs nur für Brot und Mehl, später aber auch für andere Lebensmittel ausgibt, werden an die Haushaltsvorstände verteilt. Auf ihnen ist die Zahl der Haushaltsangehörigen und die ihnen zustehende Menge Mehl oder Brot verzeichnet. Bereits kurz wenige Wochen nach Kriegseintritt (1. August 1914) setzte die Regierung Höchstpreise für Mehl und Getreide fest, um Spekulation und Wucherpreise zu unterbinden.
(KU)

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Einführung von Lebensmittelkarten in Frankfurt, 31. Januar 1915“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/460_einfuehrung-von-lebensmittelkarten-in-frankfurt> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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