Anordnung des Wiesbadener Regierungspräsidenten zur Verhinderung von Ausschreitungen gegen jüdische Bürger und Einrichtungen

 

Ereignis

Was geschah

Der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Wiesbaden (preußische Provinz Hessen-Nassau) Friedrich Pfeffer von Salomon (1892–1961) ordnet kurz nach 23 Uhr per Funkspruch an alle Polizeidienststellen an1: Ausschreitungen gegen Juden, auch Sachschäden, sind unbedingt zu verhindern! Landrat, Kreisleitung, SA-Führer sind durch zuständigen Bürgermeister zu unterrichten. Vorfälle an die Regierung melden! Gut eine dreiviertel Stunde später ergeht ein völlig anders lautendes telegrafisches Fernschreiben des Chefs des Geheimen Staatspolizeiamts (Gestapa) in Berlin, Heinrich Müller (1900–1945), an alle Staatspolizeistellen im deutschen Reich, dass die in kürzester Frist in ganz Deutschland stattfindenden Aktionen gegen Juden, insbesondere gegen deren Synagogen ... nicht zu stören sind.2
(KU)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Zitiert nach Kropat, Kristallnacht in Hessen, S. 74
  2. Zitiert nach ebd., S. 74 f.

Literatur

Weiterführende Informationen

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Siehe auch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Anordnung des Wiesbadener Regierungspräsidenten zur Verhinderung von Ausschreitungen gegen jüdische Bürger und Einrichtungen, 9. November 1938“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/4602_anordnung-des-wiesbadener-regierungspraesidenten-zur-verhinderung-von-ausschreitungen-gegen-juedische-buerger-und-einrichtungen> (aufgerufen am 26.11.2025)

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