Großherzog Ernst Ludwig von Hessen schildert Mobilmachung und Kriegserklärung
Ereignis
Was geschah
Großherzog Ernst Ludwig von Hessen beschreibt in seinen Erinnerungen, wie er die Tage der Mobilmachung und Kriegserklärung erlebt hat:
Wir waren in Wolfsgarten, als der Mobilmachungsbefehl erschien, und siedelten sofort nach dem Schloß Darmstadt über. Es war eine furchtbare Zeit der Aufregung und dabei eine Begeisterung unter der Menschheit, von der man sich keinen Begriff machen kann. Den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch sangen die Menschen aus vollem Halse vaterländische Lieder. Bei der Kriegserklärung war die Begeisterung einfach frenetisch. Von unserem Schlafzimmer aus (wir hatten alle Fenster wegen der Hitze auf) konnte man das Singen aus der ganzen Altstadt hören. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, diese singenden Männerstimmen durch die Nacht zu hören und dabei zu wissen, sie ziehen ja alle in den Tod. Es war oft kaum auszuhalten.
(OV)
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Literatur
- Erinnertes. Aufzeichnungen des letzten Großherzogs, Darmstadt 1983, S. 146
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
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„Großherzog Ernst Ludwig von Hessen schildert Mobilmachung und Kriegserklärung, 1. August 1914“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/3063_grossherzog-ernst-ludwig-von-hessen-schildert-mobilmachung-und-kriegserklaerung> (aufgerufen am 26.11.2025)
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