Schloss Wolfsgarten

Die Lage von Wolfsgarten, Schloss im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Schloss
Lagebezug
3 km südwestlich von Langen
Lage und Verkehrslage
Unweit westsüdwestlich von Langen
Besitzgeschichte: Nach den Plänen von Baumeister Remy de la Fasse wurde in den Jahren von 1722 bis 1724 im Auftrag von Landgraf Ernst Ludwig, der von 1687 bis 1739 in Hessen regierte, das Schloss Wolfsgarten erbaut. Zu dieser Zeit entstanden zahlreiche Jagdschlösser um Darmstadt und im oberhessischen Raum. Eines der Schlösser, das Jagdschloss Mönchbruch, befindet sich im Kreis Groß-Gerau, im gleichnamigen Naturschutzgebiet. Die Schlösser hatten fast alle das gleiche Grundmuster. Um einen rechteckigen Hof gruppierten sich der Herrenbau, dem gegenüber die Stallungen und an den Seiten der Prinzenbau, der Kavaliersbau, der Prinzessinnenbau und der Damenbau. Grund dafür war die um 1709 von Landgraf Ernst Ludwig eingeführte Parforce-Jagd, der Meutejagd zu Pferde. Dazu wurden weiträumige Anlagen und Wälder benötigt. 1768 verloren die Jagdschlösser an Bedeutung. Landgraf Ludwig IX., der von 1768 bis 1790 regierte, schaffte die Parforce-Jagd ab. Viele der Jagdschlösser verfielen, so auch Schloss Wolfsgarten. Die Dächer fielen ein, die Gebäude dienten als Schafspferch. Erst in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Schloss Wolfsgarten von Erbprinz Ludwig III., der von 1848 bis 1877 regierte, renoviert. Großherzog Ernst Ludwig ließ Baulücken zwischen den Gebäuden schließen und den Putz von den Mauern nehmen, damit die Natursteine wieder sichtbar wurden. Weiterhin ließ er die Freitreppe am Herrenhaus erweitern und gestaltete im Wesentlichen auch den Park. 1902 wurde im Schlosspark das Spielhaus für die Prinzessin Elisabeth erbaut. Nach 1918 zog sich die großherzogliche Familie mit den Prinzen Georg Donatus und Ludwig ins spartanisch ausgestattete Schloss Wolfsgarten zurück.
Siedlungsentwicklung
1721-24 durch Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt an der Stelle eines Jagdhauses errichtetes Jagdschloß. Ab 1879 nach Renovierung als Sommerresidenz genutzt.
Historische Namensformen
- Pavillon du Champignon
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3474174, 5538270
UTM: 32 U 474109 5536494
WGS84: 49.980225° N, 8.638885° O
Statistik
Ortskennziffer
43800600002
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Kelsterbach
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Kelsterbach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Kelsterbach
Altkreis
Offenbach
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Im 18. Jahrhundert in Besitz des Hauses Hessen Darmstadt, 1919 in Staatsbesitz aber 1922 wieder in Besitz der großherzoglichen Familie.
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Georg: Kreis Offenbach, S. 240-246
- Müller, Starkenburg, S. 754
- Denkmaltopographie Kreis Offenbach, S. 203-207
- Cremer, Regierungsbezirk Darmstadt S. 536 f.
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wolfsgarten, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14157_schloss-wolfsgarten> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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