Gauleiter Sprenger befiehlt die Evakuierung Südhessens
Ereignis
Was geschah
NSDAP-Gauleiter Jakob Sprenger (1884–1945) gibt angesichts des Rheinübergangs der US-Truppen bei Oppenheim und ihres Vormarschs auf Darmstadt und Frankfurt am Main den Befehl zur Evakuierung Südhessens, der jedoch nicht mehr ausgeführt wird. Angeblich ordnet Sprenger auch an, das Gauhaus zu zerstören, damit keine Parteiunterlagen in die Hände der vorrückenden Amerikaner fallen.
Sprenger selbst verlässt Frankfurt am 25. März oder in den ersten Stunden des 26. März in einem von seinem Chauffeur gesteuerten Dienstwagen. Er fährt zunächst offenbar ziellos umher, nachdem er mit einem Ersuchen um ein Gespräch mit Hitler von Martin Bormann abgewiesen worden ist, gelangt dann nach Thüringen und schlägt sich schließlich mit seiner Frau und seiner Tochter nach Bayern und Tirol durch. Am 8. Mai begeht er angesichts der sich nähernden amerikanischen Truppen mit seiner Frau in Kössen (Tirol) Selbstmord durch die Einnahme vergifteten Weinbrands.
(OV)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Wolf Arno Kropat, Aufbruch zur Demokratie, Wiesbaden 1996, S. 4
- Stefanie Zibell, Jakob Sprenger, Darmstadt 1999, S. 414-417
Weiterführende Informationen
- Original des Evakuierungsbefehls im Stadtarchiv Wiesbaden
- Karl Höffkes, Hitlers politische Generale, Tübingen 1986, S. 320
- Armin Schmid, Frankfurt im Feuersturm, Frankfurt am Main 1965
Kalender
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gauleiter Sprenger befiehlt die Evakuierung Südhessens, 24. März 1945“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/2982_gauleiter-sprenger-befiehlt-die-evakuierung-suedhessens> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/2982