Tote und Verletzte bei Sprengstoffanschlag auf dem Frankfurter Flughafen

 

Ereignis

Was geschah

Auf dem militärischen Teil des Frankfurter Rhein-Main Flughafens kommen durch ein Bombenattentat zwei Menschen ums Leben, 16 weitere werden schwer verletzt. Der Sprengsatz befindet sich in einem auf dem Parkplatz vor dem Hauptquartier der Air Base abgestellten Personenwagen mit gefälschtem amerikanischen Kennzeichen und wird gegen 7.15 Uhr gezündet, als die Soldaten und Beschäftigten des als „Gateway to Europe“ bekannten größten amerikanischen Luftwaffenstützpunktes auf dem Kontinent zur Arbeit kommen. Die Bombe reißt einen großen Krater, Dächer der angrenzenden Gebäude werden durch die Detonation zerstört, Fensterscheiben gehen zu Bruch und Autos werden in Brand gesetzt. Unmittelbar nach dem Anschlag durchsuchen Beamte der amerikanischen Polizei, der Frankfurter Kriminalpolizei und des Bundeskriminalamtes das Flughafengelände nach möglichen weiteren Sprengsätzen, während die Schwerverletzten mit Hubschraubern in die umliegenden Krankenhäuser transportiert werden. Das Bombenattentat ist der siebte Anschlag innerhalb der Bundesrepublik auf Einrichtungen der amerikanischen Armee in diesem Jahr. Die bisherigen Attentate forderten allerdings keine Toten oder Verletzten. Hinter dem Anschlag auf den Frankfurter Militärflughafen wird die „Rote Armee Fraktion“ (RAF) vermutet, die Ermittlungsbehörden sehen insbesondere Parallelen zu dem fehlgeschlagenen RAF-Attentat auf die Nato-Truppenschule in Oberammergau im Dezember vergangenen Jahres und einem Anschlag auf den amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Ramstein in der Pfalz, bei dem im Sommer 1981 zwanzig Menschen verletzt wurden.1 Einen Tag später bekennen sich die RAF und die französische Terrororganisation „action directe“ zu dem Attentat. Um sich Zugang zum Luftstützpunkt der amerikanischen Armee auf dem Frankfurter Flughafengelände zu verschaffen, töteten Mitglieder der Terrororganisation den Soldaten Edward F. Pimentai in einem Waldstück nördlich Wiesbadens per Genickschuss und nutzten dessen Ausweis bei Einlasskontrollen.2
(NT)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9.8.1985, S. 1: Abermals ein blutiges Bombenattentat gegen die amerikanischen Streitkräfte in der Bundesrepublik.
  2. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.8.1985, S. 31: Ausweis des ermordeten Soldaten täuscht die Kontrolle.

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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