Erster Datenschutzbeauftragter in Hessen
Ereignis
Was geschah
Der Hessische Landtag wählt am Donnerstag, den 10. Juni 1971, den in Frankfurt am Main geborenen SPD-Politiker Willi Birkelbach (1913–2008) zum ersten Datenschutzbeauftragten des Landes Hessen.
Damit baut die hessische Landesregierung ihre Vorreiterposition bei der gesetzlichen Regulierung des Datenschutzes weiter aus, nachdem der Landtag bereits im Oktober 1970 das weltweit erste formelle Datenschutzgesetz verabschiedet hat. Der Hessische Datenschutzbeauftragte wacht künftig über die Einhaltung von Datenschutzvorschriften bei allen öffentlichen Stellen des Landes, berät Behörden und Ministerien und beobachtet die Auswirkungen automatisierter Datenverarbeitungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung unter dem besonderen Aspekt möglicher Verschiebungen im Machtgefüge der nach dem Prinzip der Gewaltenteilung arbeitenden Staatsorgane.
Willi Birkelbach, bis 1969 Chef der Hessischen Staatskanzlei, bekleidet das Amt des Landesdatenschutzbeauftragten bis 18. Juni 1975. Sein Nachfolger wird der Jurist und Datenschutzexperte Spiros Simitis (1934–2023).
(KU)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.6.1971, S. 52: „Datenschutzbeauftragter“
Weiterführende Informationen
Kalender
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Erster Datenschutzbeauftragter in Hessen, 10. Juni 1971“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/1295_erster-datenschutzbeauftragter-in-hessen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/1295