Großes Fischsterben im Altrhein durch Merck-Abwässer
Ereignis
Was geschah
Giftige Abwässer der Firma Merck in Darmstadt verursachen im Altrhein ein großes Fischsterben (160 Zentner tote Fische werden geborgen) und Empörung in der Bevölkerung. In einer Sondersitzung fordert die Ginsheimer Gemeindevertretung von Merck Abhilfe binnen 14 Tagen. Vertreter der Firma treffen mit den zuständigen Behörden aus Darmstadt, Wiesbaden und Mainz zusammen. Dabei unterstreicht Merck seine Rolle als eine Art „Große Apotheke“, die 4.000 verschiedene Artikel herstelle. Es sei technisch sehr schwierig, den Gehalt der Abwässer an chemischen Stoffen zu überblicken.
Schon vor dem Fischsterben hat das Unternehmen, das so viel Abwasser wie die ganze Stadt Darmstadt produziert, den Bau eines Abwasserlabors und eines Rückhaltebeckens in Auftrag gegeben. Merck beteiligt sich an Untersuchungen, um der Verseuchungsursache auf die Spur zu kommen. Von einer Betriebsschließung wird angesichts einiger tausend Arbeitsplätze abgesehen.
(OV)
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Nachweise
Literatur
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 429 f.
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Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Großes Fischsterben im Altrhein durch Merck-Abwässer, 4. Juni 1954“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/1032_grosses-fischsterben-im-altrhein-durch-merck-abwaesser> (aufgerufen am 28.11.2025)
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