
Ansicht von Arolsen, 1605
Basisdaten
Auf dem Platz des heutigen Schlosses in Arolsen stand früher ein Kloster. Ursprünglich leben hier Augustinerinnen, von denen die Antoniter aus Grünberg die Niederlassung 1493 übernehmen. 1526 lässt Landgraf Philipp von Hessen ein Verzeichnis des Klostergutes anfertigen und schenkt das Kloster Graf Philipp III. von Waldeck-Eisenberg. Dieser hebt das Kloster auf und baut die Anlage in ein Schloss um.
Orden
Antoniter
Ordensprovinz
Generalpräzeptorei Grünberg
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Bistum Paderborn, Archidiakonat Warberg
Typ
Männerkloster
Territorium
- Grafschaft Waldeck
Historische Namensformen
- des göttlichen Hauses St. Antonii in Aroldeßheym (keine originale Quellenbezeichnung) (1493) [Landgrafen-Regesten online Nr. 10418]
- Antoniter in Arolsen (keine originale Quellenbezeichnung) (1493) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 8217]
- Antoniterhäuser (...) und Arolsen (keine originale Quellenbezeichnung) (1511) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 8252]
Benennung der Institution
Antoniter, Hospitaliter vom Heiligen Antonius, Tönniesherren (niederdeutsch)
Lagebezug
15 km nordöstlich von Korbach
Lage
Das Kloster steht Im Bereich des hier 1710-1725 errichteten Residenzschlosses.
Geschichte
Auf Veranlassung des Grafen Otto III. von Waldeck wird 1493 mit Zustimmung des Papstes und des Paderborner Bischofs das aufgelassene Kloster der Augustinerinnen (Augustinerinnenkloster Bad Arolsen) zum Heiligen Apostel den Antonitern des oberhessischen Klosters Grünberg zur Neubelebung übergeben. Die Antoniter haben schon vorher Besitz in Nordwaldeck und werden dort erstmals 1466 erwähnt. Das Kloster bildet eine Grünberg angeschlossene Filiale mit drei Kanonikern. Die Antoniter werden zu diesem Zeitpunkt in Arolsen angesiedelt, um wüste Dörfer wie Herbsen wieder zu besiedeln. Die Antoniter markieren ihren Besitz mit Grenzsteinen, die auf der einen Seite ein Antoniterkreuz und auf der anderen Seite den Waldecker Stern tragen. Der Versuch der Wiederbesiedlung misslingt. 1511 beklagt sich der Kanzler Volmar Lösken über die Vernachlässigung der Gottesdienste und der Seelsorge, da der Priester Balthasar die meiste Zeit beim Meringhausener Bürgermeister Werner Krafft weilt. Die Auflösung des Klosters erfolgt 1526 durch Landgraf Philipp von Hessen nach der Inventarisierung des gesamten Besitzes. 1529 wird die Residenz der Grafen von Waldeck hierhin verlegt.
Gründungsjahr
1493
Gründer
Graf Otto III. von Waldeck
Aufhebungsjahr
1526
Patrozinien
Jacobus der Ältere (1181), Johannes der Täufer (1181), Antonius (1493)
Besitz
Die Antoniter übernehmen Besitz in Ammenhausen, Billinghausen, Helsen, Herbsen, Mengeringhausen, Raboldessen, Wittmar
Abhängigkeitsverhältnis
Das Antoniterhaus ist eine Filiale des Antoniterhauses in Grünberg und wird 1493 diesem eingegliedert.
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
- StAM 133 f Kloster Arolsen Nr. 10, Zinsregister (Registrum censuum) 1516
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 9-10
Gedruckte Quellen
- Klosterarchive 7: Die oberhessischen Klöster 3,1, Nr. 653, 651, 707, 846, S. 466-506, S. 596
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 9-10
Literatur
- Bistum Paderborn im Mittelalter, S. 273-274
- Neumann, Kirche, S. 89, 126
- Braasch-Schwersmann, Kloster, in: Arolsen, S. 25-32
- Jedicke, Arolsen, S.9f.
- Hessischer Städteatlas: Arolsen
- Nicolai, Arolsen, S. 4ff.
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 9-10
Germania Sacra-ID
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Siehe auch
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Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bad Arolsen, Antoniterkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7860_bad-arolsen-antoniterkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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