Basisdaten
Der Stadthof in Frankenberg gehört seit 1268 dem Zisterzienserkloster Haina. Er ist Teil eines Systems von Stadthöfen, die das Zisterzienserkloster Haina seit dem 13. Jahrhundert erwirbt und anlegt. Damit wird verkehrstechnisch und wirtschaftlich die Verbindung des weit gestreuten Klosterbesitzes von Frankfurt im Süden über Haina bis nach Kassel im Norden abgesichert.
Orden
Zisterzienser
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St.Stephan Mainz, Dekanat Kesterburg
Typ
Klosterhof
Territorium
- 1215: Mainzer Gerichtsbarkeit über das Kloster, Schutzherrschaft durch die Grafen von Battenberg
- 1417: Landgrafschaft Hessen
- 1567: Landgrafschaft Hessen-Marburg
Historische Namensformen
- Haus, den Hof und zwei Scheunen zu Frankenberg (1268) [zitiert nach Regest Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 268-269, Nr. 514]
Lage
Der Hof liegt im Osten der Stadt.
Geschichte
1268 erhält Kloster Haina in Frankenberg mehrere Häuser und Höfe mit Scheunen geschenkt. Dazu gehören auch Äcker und eine Mühle. Aus der Hofstatt, die Landgraf Heinrich von Hessen als Seelgerätstiftung dem Kloster stiftet, entwickelt sich der Stadthof, für den Freiheitsrechte (Freiheit von Abgaben, Nachtwachen, bürgerliche Lasten) garantiert werden. Im 14. Jahrhundert vergrößert sich der Klosterbesitz in der Stadt.
Der Niedergang des Klosterlebens in Haina wirkt sich auf den Stadthof aus. Die hohen Geldbeträge, die Haina 1522 für den Feldzug gegen die Ritter und den Bauernkrieg an den hessischen Landgrafen zahlen muss, führen zu Streitigkeiten mit der Stadt Frankenberg, die von dem Stadthof ebenfalls Zahlungen einfordert.
1527 verkauft das Kloster den Stadthof an Dr.Johann Emmerich von Frankenberg, Beisitzer am Hofgericht von Hessen zu Marburg.
Gründungsjahr
1269
Aufhebungsjahr
1527
Besitz
Abhängigkeitsverhältnis
Stadthof des Zisterzienserklosters Haina
Ausstattung
Gebäude
Hainer Hof (seit 1269) mit einer Kapelle Margarete, der sogenannten Heidekirche, 1822 abgebrochen.
Nachweise
Quellen
- Marburg, Staatsarchiv: Georgenberg, Urkunden 1372, 1384. Haina 1346, 1384
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.26
Gedruckte Quellen
- Diemar, Wigand Gerstenberg, S. 410
Literatur
- Lindenthal, Stadthöfe
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.26
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Frankenberg, Hainaer Hof“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7812_frankenberg-hainaer-hof> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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