Kreuzberg, Benediktinerinnenkloster
Basisdaten
Das Benediktinerinnenkloster wird 1191 durch die Reichsabtei Hersfeld gegründet und gilt als deren vornehmste und wichtigste Propstei. Die Quellenlage zu diesem ehemals bedeutenden Kloster an einem wichtigen Werraübergang ist schlecht. Von den Klostergebäuden sind nur noch geringe Teile vorhanden, da im 17. Jahrhundert an ihrer Stelle ein Schloss der Landgrafenlinie von Hessen-Philippsthal errichtet wird. Diese geben dem alten Ort Kreuzberg ihren Namen gibt: Philippsthal.
Orden
Benediktinerinnen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter und Paul in Dorla
Typ
Frauenkloster
Territorium
- Reichsabtei Hersfeld, vgl. EntwicklungPhilippsthal
Benennung der Institution in den Quellen
Lagebezug
21,1 km südöstlich von Bad Hersfeld
Lage
Das Kloster liegt in der Talaue der Werra im Mündungsgebiet der Oechse und der Ulster. In Kreuzberg, dem heutigen Philippsthal, befindet sich der Übergang der Via Regia über die Werra nach Vacha.
Geschichte
1191 wird das Kloster erstmals in einer in einem großen Privileg von Papst Cölestin III. erwähnt. Dem Benediktinerinnenkloster werden die Besitztümer bestätigt, außerdem wird es in päpstlichen Schutz genommen. Im 13. und 14.Jahrhundert wird es auch als Zisterzienserkloster bezeichnet, die Ursachen sind unklar.
Kreuzberg ist eine der wichtigsten und lukrativsten Propsteien des Mutterklosters Hersfeld. Im 14.Jahrhundert wird die Zahl der Insassen auf 110 beschränkt, weil sie sehr großen Zulauf hat, auch durch die Pilgerströme zu neu erworbenen Reliquien. Die Quellenlage ist allerdings sehr dürftig.
Im Bauernkrieg wird das Kloster 1525 verwüstet, dann - wie das Mutterkloster Hersfeld - reformiert. Eigentümer ist die Landgrafschaft Hessen; seit dem Tod des letzten Propstes, Kraft von Weiffenbach 1593, wird das Klostergut durch landgräfliche Vögte verwaltet.
1658 übergibt Landgraf Karl seinem Bruder Philipp das Kloster, der ein Schloss errichtet, das zum Stammsitz der Linie Hessen - Philippsthal wird. 1837 stiftete Landgräfin Karoline das Viktorienstift für Armenpflege zum Andenken an die Prinzessin Viktoria (+ 1837) auf dem ehemaligen Klostergelände.
Ersterwähnung
1191
Gründungsjahr
vor 1191
Gründer
Kloster Hersfeld
Aufhebungsjahr
1593
Pfarrrechte
Heiligenrode (Inkorporation 1335)
Patrozinien
St. Jakobus (1191); Gottesmutter Maria (1223)
Archivgeschichte
Archiv im Staatsarchiv Marburg
Besitz
Das Zentrum des Klosterbesitzes liegt in der Umgebung; dazu kommt Streubesitz in Thüringen und im Westerwald. An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen: Eckstedt, Suanehusen, Ostheim (bei Gotha), Goltheim, Helingen, Celle, Ingemarstadt, Rapuldes, Hersfeld, Salzungen, Abterode, Badelachen, Budenthal, Damegastes, Dorndorf, Geidingstatt, Grawenborn, Hedwigsberg, Heiligenrode, Hoefstete, Homberg (Westerwald),Hopfgarten, Leidhecke (Westerwald), Lindenau, Ostheim (bei Gotha), Ransbach, Sconerstete, Soisdorf, Thalhausen, Tiefenort, Vipeche, Wintersberg, Weilar. Im 14. Jahrrhundert kommen weitere 64, im 15.Jahrhundert weitere sechs Orte dazu.
Abhängigkeitsverhältnis
Das Kloster ist eine Propstei der Reichsabtei Hersfeld.
Ausstattung
Gebäude
An Stelle des Klosters wird 1686 das Schloß Philippstal erbaut von Landgraf Philipp, dem jüngeren Bruder Landgraf Karls.
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
- Stand 2004 bei Burkhardt, Artikel Kreuzberg (Philippsthal), S. 739
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 104
Gedruckte Quellen
- Stand 2004 bei Burkhardt, Artikel Kreuzberg (Philippsthal), S. 737
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 104
Literatur
- Stand 2004 bei Burkhardt, Artikel Kreuzberg (Philippsthal), S. 738
- Cremer, Regierungsbezirke Gießen und Kassel, S. 746-747
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 104
Germania Sacra-ID
Indizes
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kreuzberg, Benediktinerinnenkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7763_kreuzberg-benediktinerinnenkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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