Kreuzberg, Benediktinerinnenkloster

Gründungsjahr vor 1191  
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Gemarkung
Philippsthal

Basisdaten

Das Benediktinerinnenkloster wird 1191 durch die Reichsabtei Hersfeld gegründet und gilt als deren vornehmste und wichtigste Propstei. Die Quellenlage zu diesem ehemals bedeutenden Kloster an einem wichtigen Werraübergang ist schlecht. Von den Klostergebäuden sind nur noch geringe Teile vorhanden, da im 17. Jahrhundert an ihrer Stelle ein Schloss der Landgrafenlinie von Hessen-Philippsthal errichtet wird. Diese geben dem alten Ort Kreuzberg ihren Namen gibt: Philippsthal.

Orden

Benediktinerinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter und Paul in Dorla

Typ

Frauenkloster

Territorium

Benennung der Institution in den Quellen

Crucebergense monasterium (1191) [HStAM Bestand Urk. 57 Nr. 766] Crucibergensis ecclesia (1194) ecclesia in Cruceberch (1256)

Lagebezug

21,1 km südöstlich von Bad Hersfeld

Lage

Das Kloster liegt in der Talaue der Werra im Mündungsgebiet der Oechse und der Ulster. In Kreuzberg, dem heutigen Philippsthal, befindet sich der Übergang der Via Regia über die Werra nach Vacha.

Geschichte

1191 wird das Kloster erstmals in einer in einem großen Privileg von Papst Cölestin III. erwähnt. Dem Benediktinerinnenkloster werden die Besitztümer bestätigt, außerdem wird es in päpstlichen Schutz genommen. Im 13. und 14.Jahrhundert wird es auch als Zisterzienserkloster bezeichnet, die Ursachen sind unklar.
Kreuzberg ist eine der wichtigsten und lukrativsten Propsteien des Mutterklosters Hersfeld. Im 14.Jahrhundert wird die Zahl der Insassen auf 110 beschränkt, weil sie sehr großen Zulauf hat, auch durch die Pilgerströme zu neu erworbenen Reliquien. Die Quellenlage ist allerdings sehr dürftig.
Im Bauernkrieg wird das Kloster 1525 verwüstet, dann - wie das Mutterkloster Hersfeld - reformiert. Eigentümer ist die Landgrafschaft Hessen; seit dem Tod des letzten Propstes, Kraft von Weiffenbach 1593, wird das Klostergut durch landgräfliche Vögte verwaltet.
1658 übergibt Landgraf Karl seinem Bruder Philipp das Kloster, der ein Schloss errichtet, das zum Stammsitz der Linie Hessen - Philippsthal wird. 1837 stiftete Landgräfin Karoline das Viktorienstift für Armenpflege zum Andenken an die Prinzessin Viktoria (+ 1837) auf dem ehemaligen Klostergelände.

Ersterwähnung

1191

Gründungsjahr

vor 1191

Gründer

Kloster Hersfeld

Aufhebungsjahr

1593

Pfarrrechte

Heiligenrode (Inkorporation 1335)

Patrozinien

St. Jakobus (1191); Gottesmutter Maria (1223)

Archivgeschichte

Archiv im Staatsarchiv Marburg

Besitz

Das Zentrum des Klosterbesitzes liegt in der Umgebung; dazu kommt Streubesitz in Thüringen und im Westerwald. An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen: Eckstedt, Suanehusen, Ostheim (bei Gotha), Goltheim, Helingen, Celle, Ingemarstadt, Rapuldes, Hersfeld, Salzungen, Abterode, Badelachen, Budenthal, Damegastes, Dorndorf, Geidingstatt, Grawenborn, Hedwigsberg, Heiligenrode, Hoefstete, Homberg (Westerwald),Hopfgarten, Leidhecke (Westerwald), Lindenau, Ostheim (bei Gotha), Ransbach, Sconerstete, Soisdorf, Thalhausen, Tiefenort, Vipeche, Wintersberg, Weilar. Im 14. Jahrrhundert kommen weitere 64, im 15.Jahrhundert weitere sechs Orte dazu.

Abhängigkeitsverhältnis

Das Kloster ist eine Propstei der Reichsabtei Hersfeld.

Ausstattung

Gebäude

An Stelle des Klosters wird 1686 das Schloß Philippstal erbaut von Landgraf Philipp, dem jüngeren Bruder Landgraf Karls.

Nachweise

Arcinsys Hessen

Quellen

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kreuzberg, Benediktinerinnenkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7763_kreuzberg-benediktinerinnenkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/7763