Basisdaten
Franziskaner lassen sich bereits im 13. Jahrhundert in Fulda nieder und gründen ein Kloster in der heutigen Altstadt. Während der Reformationszeit wird es aufgegeben. Seit 1620 wirken sie wieder in der Stadt und übernehmen 1623 die ehemalige Benediktinerpropstei auf dem Frauenberg, die sie bis heute unterhalten.
Orden
Franziskaner
Ordensprovinz
Kölnische Ordensprovinz, Kustodie Hessen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Bistum Würzburg, Fürstabtei Fulda
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Bistum Fulda (seit 1821)
Typ
Männerkloster
Territorium
- 12. Jahrhundert: Reichsfürstentum, später Fürstabtei Fulda
Historische Namensformen
- Fratres Ordinis S. Francisci [...] venerunt itaque Fuldam anno MCCXXXVIII (1238) [Schannat, Dioecesis Fuldensis, S. 224, Nr. 4]
- minister et fratres ordinis fratrorum minorum de Fulda (1246) [zitiert nach Bihl, Ältestes päpstliches Schreiben in: Fuldaer Geschichtsblätter, Bd. 1905, S. 190-191]
Lage
Das Kloster befand zwischen Schulstraße, Jesuitenplatz, Steinweg bzw. Nonnengasse; an der Stelle der beiden heutigen Kaufhäuser.
Geschichte
Das Franziskanerkloster wird vor 1237 gegründet, das genaue Gründungsdatum ist umstritten. Es gehört anfangs wohl zur sächsischen, seit 1239 zur kölnischen Ordensprovinz, Kustodie Hessen. Ein päpstlicher Ablassbrief von 1246 unterstützt den Bau von Kirche und Kloster. Die Niederlassung der Franziskaner wird durch den Fürstabt von Fulda an eine Reihe von Beschränkungen gebunden. Er genehmigt Predigten, Aufnahme von Schülern, Bestattungen auf dem franziskanischen Friedhof und das Abhalten von Prozessionen. Die Franziskaner errichten eine eigene Kirche, die 1273 geweiht wird. Sie genießen in der Stadtbevölkerung ein hohes Ansehen, erhalten von dieser zahlreiche Stiftungen. An der Kirche besteht auch eine Gemeinschaft des Dritten Ordens (Tertiarierinnen), weltliche Personen, die ihr Leben der karitativen Versorgung der Bevölkerung und dem Gebet widmen, ausgerichtet am Armutsideal des hl. Franziskus. Konflikte mit der Stadtpfarrei werden in einem Vertrag 1363 behandelt, in dem Auseinandersetzungen um Glockengeläut und Beerdigungen geklärt werden. Der Orden betreut in Fulda auch die Bruderschaft der Bäckerzunft. 1517 wird das Kloster der Richtung der Konventualen des Franziskanerordens überlassen. In der Reformationszeit verlassen die Mönche den Ort, um 1550 gibt es keine Insassen. 1573 werden die Gebäude durch den Fürstabt von Fulda den Jesuiten übergeben. Seit 1620 leben wiederum Franziskaner, aus Köln berufene Observanten, in der Stadt, die 1623 auf den Frauenberg ziehen. (Siehe Frauenberg, Franziskanerkloster, und Jesuitenkolleg Fulda).
Ersterwähnung
1236
Gründungsjahr
vor 1237
Aufhebungsjahr
um 1550
Organisation
Zum kleinen Konvent gehören zwischen 7 und 11 Brüdern.
Besitz
Niederlassungen
Das Kloster unterhält Termineien in Lauterbach und Bischofsheim.
Ausstattung
Gebäude
Die Kirche wird 1273 geweiht.
Nachweise
Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 53
Gedruckte Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 53
Literatur
- Geschichte der Stadt Fulda, Bd. 1, S. 580 - 581
- Spuren franziskanischer Geschichte
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 53
- Battes, Das Vordringen der Franziskaner in Hessen
- Bihl, Ältestes päpstliches Schreiben, in: Fuldaer Geschichtsblätter, Bd. 1905, S. 190-191
- Bihl, Gründungsjahr der Franziskaner in Fulda, in: Fuldaer Geschichtsblätter, Bd. 1905, S. 30-32
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
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Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Fulda, Franziskanerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7717_fulda-franziskanerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
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