Oberbrechen, Arme Dienstmägde Jesu Christi
Basisdaten
Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi unterhält seit 1890 eine Niederlassung zur ambulanten Krankenverpflegung im Ort und einen Kindergarten. In der Zeit des Nationalsozialismus müssen die Schwestern den Kindergarten der NSV zwangsweise übergeben, 1945 erhalten sie ihn durch die Amerikaner zurück. Die Niederlassung wird 1963 geschlossen.
Orden
Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Bistum Limburg
Typ
Schwesternhaus
Territorium
- vgl. Entwicklung in Oberbrechen
Benennung der Institution in den Quellen
Dernbacher Schwestern von Oberbrechen
Lagebezug
Oberbrechen liegt 10,1 km südöstlich von Limburg.
Lage
Friedhofstraße 14, 65611 Brechen/ Oberbrechen
Geschichte
1889 beantragt der Pfarrer des Ortes Josef Heimann bei der Regierung in Wiesbaden die Genehmigung für die Gründung einer Niederlassung der Dernbacher Schwestern, die im gleichen Jahr erteilt wird. Die Schwestern sollen eine Krankenambulanz und einen Kindergarten aufbauen in dem armen Ort. Begründet wird dies mit der Tätigkeit der Frauen in der Landwirtschaft und in den Haushalten und der Abwesenheit der Männer, die als Wander- und Saisonarbeiter tätig sind. 1890 wird ein Schwesternhaus bezogen, das eine Ambulanz und den Kindergarten beherbergt. 1894 zieht der Konvent in ein neues Haus mit größeren Räumen für die Krankenversorgung und den Kindergarten um. Bürger der Gemeinde, u.a. die Familien von Georg Höchst und Jakob Königstein ermöglichen diese Verbesserungen. Um 1900 werden viele Kinder, die an Lungenentzündung und Nervenfieber leiden, im Haus versorgt. 1914 werden Räume als Notlazarett eingerichtet. 1936 arbeiten und leben fünf Schwestern im St. Josphahaus, im Kindergarten, in der Krankenpflege und im kleinen Altersheim mit sechs Plätzen. 1939 nach Kriegsausbruch werden sog. Rückgeführte aus dem Saarland im Schwesternheim untergebracht, eine Verbandsstube für Soldaten eingerichtet. 1941 müssen die Schwestern den Kindergarten an die NSV abgeben, betreuen verstärkt ausgebombte und evakuierte Personen aus dem Reich. 1944 wird das Haus durch Bomben beschädigt. Am 26.03.1945 marschieren die Amerikaner in Oberbrechen ein und schon am 11.05. wird der Kindergarten durch die Dernbacher Schwestern wieder eröffnet. Ein neuer Kindergarten wird In der Hohl, nahe der Antonius Kapelle errichtet und 1960 eingeweiht. 1963 verlassen die Schwestern wegen Nachwuchsmangels des Ordens den Ort.
Gründungsjahr
1890
Aufhebungsjahr
1963
Nachweise
Arcinsys Hessen
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Oberbrechen, Arme Dienstmägde Jesu Christi“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14403_oberbrechen-arme-dienstmaegde-jesu-christi> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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