Achenbach

Die Lage von Achenbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km südwestlich Biedenkopf
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss an einem nach Südosten in den Talkessel des Achenbachs auslaufenden Rücken
Die Straße Oberdieten - Mandeln mit Abzweigung nach Fischbach
Der alte Höhenweg der Eisenstraße führte auf der Lahn-Dill-Wasserscheide ca. 1,5 km westlich an Achenbach vorbei.
Ersterwähnung
1395
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Namensbeleg Achinbach, de (1307) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Neudruck, S. 85 f., Nr. 113] bezieht sich auf den gleichnamigen Stadtteil von Siegen (Landkreis Siegen-Wittgenstein). Der in der Urkunde im Fürstliche Archiv Berleburg, Ber.Uk Nr. 434/VI von 1379 genannte Ort Achenbach läßt sich nicht eindeutig Achenbach (Stadt Siegen) oder Achenbach (Gemeinde Breidenbach) zuordnen.
Historische Namensformen
- Achenbach; Achinbach (1395) [HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 2993; HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 663]
- Hachenbach (1429)
- Achebach (1630)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Achenbacher Mühle
- Hessenburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Älteste Gemarkungskarte
1831
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3457240, 5636546
UTM: 32 U 457183 5634732
WGS84: 50.862686° N, 8.391594° O
Statistik
Ortskennziffer
534005010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2528, davon 1299 Acker (= 51.38 %), 348 Wiesen (= 13.77 %), 764 Wald (= 30.22 %)
- 1885 (Hektar): 642, davon 170 Ackerland (= 26.48 %), 93 Wiesen (= 14.49 %), 204 Holz (= 31.78 %)
- 1961 (Hektar): 632, davon 240 Wald (= 37.97 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 22 Hausgesesse
- 1630: 1 zweispännige, 17 einspännige Ackerleute, 2 Einläufige
- 1630: 21 Hausgesesse
- 1677: 14 Männer, 3 Witwen, 2 Jungmannschaften, 12 ledige Mannschaften
- 1742: 34 Haushaltungen
- 1830: 284 evangelische Einwohner
- 1867 (Erwerbspersonen): 152 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 3 Bergbau und Hüttenwesen, 17 Gewerbe und Industrie, 7 persönliche Dienstleistungen, 1 Gesundheitspflege, 1 Armee, 1 Gemeindeverwaltung, 1 Person ohne Berufsangabe
- 1885: 313 evangelisch, 0 katholisch, 39 andere Christen
- 1961 (Erwerbspersonen): 137 Land- und Forstwirtschaft, 117 produzierendes Gewerbe, 27 Handel und Verkehr, 18 Dienstleistungen und sonstiges.
- 1961: 518, davon 399 evangelisch (= 77.03 %), 33 katholisch (= 6.37 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Blankenstein, Gericht Melsbach
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Zum 1.7.1974 wurde Achenbach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Breidenbach eingegliedert.
Gericht
- 1395: Gericht Melsbach, das um 1500 mit den Gericht Breidenbach und Wallau zusammengefaßt war
- 1577 und später: Gericht (Amt) Breidenbach
- 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
- 1823: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Herrschaft
- 1395 belehnt Landgraf Hermann von Hessen die Brüder Gerlach und Johann von Breidenbach u.a. mit dem Ort Achenbach.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1577 ist das so genannte Junkerngut der von Breidenbach zu Achenbach verpfändet. Die Erben Albrechts von Dernbach erhalten 1577 Einkünfte aus dem so genannten Dernbacher Gut zu Achenbach.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt
Seit 1965 Filiale von Oberdieten
Bekenntniswechsel
Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
1567 wird in den Gruben Heiliger Geist und Ritschwer Silbererz abgebaut. 1584 werden Achenbacher Erze im Bergpatent Landgraf Ludwigs von Marburg genannt Grube Heiliger Geist 1615 verstürzt.
Seit 1639 Bergbau auf Kupfer erwähnt
1664 war kurzzeitig der Grafen von Waldeck Pächter. 1696 werden die 3 Gruben Kaiser Karl, König Wilhelm und Bergmannshoffnung zu einer Gewerkschaft vereinigt. In den Jahren 1737-1741 liefern die Achenbacher Gruben 400 Zentner Kupferscheideerz in die Breidenbacher Kupferhütte. Noch 1780 wird in Achenbach Bergbau betrieben (Berghäuschen im Helgertal). Auf frühere Verhüttung weist der Flurname Auf der Schmelzhütte (am West-Rand der Gemeinde). 1830 ist in der Gemeinde ein Schiefersteinbruch in Betrieb.
Bis 1936 Grünsteinbruch in Betrieb
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Achenbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9427_achenbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9427