Speckswinkel

Dorf · 295 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10,5 km nordöstlich von Kirchhain

Lage und Verkehrslage

Geschlossens Dorf mit regellosem Grundriss im Talschluss des Hatzbachs. Kirche mit ehemals ummauertem Kirchhof am Südwest-Rand des Ortes.
Straße Erksdorf-Momberg im Zuge des nördlichen Zweiges der alten Landstraße durch die Langen Hessen. Vermutlich führte ein alter Höhenweg von Süden nach Norden auf der Lahn-Schwalm-Wasserscheide an Speckswinkel vorbei.

Ersterwähnung

1223

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1934/1937

Älteste Gemarkungskarte

1769, Ortsplan 1669

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3504196, 5637257
UTM: 32 U 504120 5635442
WGS84: 50.870645° N, 9.058553° O

Statistik

Ortskennziffer

534016040

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 1400 stellbares Land, 180 Wiesen, 30 Gärten, 220 Triesche, 317 Wald.
  • 1885 (Hektar): 722, davon 408 Acker (= 56.51 %), 89 Wiesen (= 12.33 %), 158 Holzungen (= 21.88 %)
  • 1961 (Hektar): 722, davon 136 Wald (= 18.84 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 4 Männer, 1577: 38 Hausgesessene.
  • 1629: 6 ½ Dienste, 6 Einläuftige genannt, 1681: 12 hausgesessene Mannschaften.
  • 1747: 54 Haushalte, 1771: 310 Einwohner.
  • 1771: 3 Schmiede, 3 Wagner, 3 Schneider, 9 Leineweber, 2 Wirte, 1 Müller.
  • 1838 (Familien): 44 Ackerbau, 10 Gewerbe, 16 Tagelöhner, 47 nutzungsberechtigte, 10 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 13 Beisitzer.
  • 1838: 388, 1885: 370 Einwohner.
  • 1861: 230 evangelisch-lutherische, 139 evangelisch-reformierte, 17 römisch-katholische, 6 jüdische Einwohner, 12 Mitglieder abweichender Sekten.
  • 1885: 370, davon 363 evangelisch (= 98.11 %), 7 katholisch (= 1.89 %)
  • 1925: 401, 1939: 442, 1950: 568, 1961: 490 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 154 Land- und Forstwirtschaft, 87 Produzierendes Gewerbe, 8 Handel und Verkehr, 24 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 490, davon 447 evangelisch (= 91.22 %), 35 katholisch (= 7.14 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1233: Gerichtgmde. (parrochia) genannt
  • 1311 sind Dorf und Gericht Sp. Teil des Wittums der Gemahlin Gf. Johauns von Ziegenhain, Lukardis. 1358 gehört Sp. mit hoher und niederer Gerichtbarkeit zur Burg Rauschenbeng. 1502: Gericht, 1570 undspäter: Amt Rauschenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Neustadt
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 wurde Speckswinkel im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Neustadt (Hessen) eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Justizamt Neustadt
  • 1867: Amtsgericht Neustadt.
  • 1948: Amtsgericht Kirchhain
  • Auf eine Urteilsstätte weist der Flurnamen Galgengrund (1 km östlich Speckswinkel).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Ziegenhain, Grafen1358 haben die Grafen von Ziegenhain den Zehnten sowie Einkünfte von einem Hof und von 30 Hufen in Speckwinkel.

Zehntverhältnisse

1358 im Besitz der Ziegenhain, Grafen Grafen von Ziegenhain .

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Pfarrei 1525

Patrozinien

  • Nikolaus

Pfarrzugehörigkeit

Pfarrei 1525; ursprünglich wohl nach Momberg eingepfarrt.
1624-1685: Hatzbach Filiale; 1629: Erksdorf Filiale von Speckswinkel; 1780 und später: Erksdorf Vikariat.

Patronat

Hessen, Landgrafen1577 Landgraf von Hessen.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Ludwig Dietrich 1546
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Die evangelisch-reformierte Filialgemeinde Speckswinkel ist seit 1700 mit Rauschenberg verbunden.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Neustadt. Dekanat Amöneburg.

Juden

Speckswinkel im Synagogenverband mit Allendorf; Bethaus in Hatzbach mit genutzt

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Zoll

Wichtige, 1449 erstmals erwähnt Landzollstätte der Grafen von Ziegenhain. Seit 1450 landgräfliche Zollstätte, die bis 1570 bestanden hat. Der Zoll zu Speckswinkel brachte der ziegenhainischen Renterei 1462 die vergleichsweise hohe Summe von 279 Gulden; 1531: 116 Gulden. - Familien Zoller (Zöllner) seit 1472 genannt.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Speckswinkel, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9335_speckswinkel> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9335