Burgholz

Die Lage von Burgholz im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5,5 km nordöstlich von Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss am oberen Ost-Hang einer leichten Kuppe über dem Talschluß des nach Südosten entwässernden Sittelborn-Tälchens. Kirche am West-Rand des Ortes. Moderne Bebauung im Osten am Verbindungsweg zur Straße Rauschenberg - Emsdorf (alte Amtsstraße Rauschenberg - Treysa bzw. Neustadt)
Ersterwähnung
1317
Historische Namensformen
- Burcholz (1317) [Riedesel zu Eisenbach 2, S. 23, Nr. 72]
- Borghoilcze (1401)
- Burkholtz (1577)
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1317
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Hunburg
- Hunburg (Burgholz) (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Umlegung der Flur
1907/1908
Älteste Gemarkungskarte
1837/1844
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3496570, 5637530
UTM: 32 U 496497 5635715
WGS84: 50.873104° N, 8.950215° O
Statistik
Ortskennziffer
534011030
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 215 stellbares Land, 30 Wiesen, 8 Gärten, 5 Triesche.
- 1885 (Hektar): 776, davon 81 Acker (= 10.44 %), 9 Wiesen (= 1.16 %), 666 Holzungen (= 85.82 %)
- 1961 (Hektar): 652, davon 527 Wald (= 80.83 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 16 Hausgesessene; 1592: 16 Familien.
- 1592: 5 Ackerleute, 11 Einläuftige.
- 1629: 14, 1681: 8 hausgesessene Mannschaften.
- 1629: 2 zweispännige, 7 einspännige Ackerleute 3 (?) Einläuftige.
- 1747: 19 Haushalte.
- 1787: 17 Ackerleute, darunter 2 Wagner, welche ihr Gewerbe aber kaum betreiben; 1 Schäfer, 2 Tagelöhner, 2 Spinnerinnen, 1 Wirt.
- 1787: 98, 1838: 302, 1885: 224, 1925: 246, 1939: 294, 1950: 395, 1961: 327 Einwohner.
- 1838 (Familien): 21 Ackerbau, 2 Gewerbe, 22 Tagelöhner 24 nutzungsberechtigte, 17 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 4 Beisitzer.
- 1861: 244 evangelisch-lutherische, 26 evangelisch -reformierte, 13 römisch-katholische Einwohner.
- 1885: 224, davon 219 evangelisch (= 97.77 %), 5 katholisch (= 2.23 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 63 Land- und Forstwirtschaft, 68 Produzierendes Gewerbe, 26 Handel und Verkehr, 16 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 327, davon 309 evangelisch (= 94.50 %), 12 katholisch (= 3.67 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1498 und später: Gericht Kirchhain
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rauschenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 wurde Burgholz im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Kirchhain eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Rauschenberg
- 1867: Amtsgericht Rauschenberg
- 1932: Amtsgericht Kirchhain
Herrschaft
- 1317: Dorf der Riedesel. Bis 1401 fuldisches Lehen der Riedesel einschließlich der hohen Gericht barkeit; trotz des Verkaufs von Burgholz an die Landgrafen (1401) offenbar nur zu Teilen von diesen erworben. 1406 verkaufen die Riedesel dem Landgrafen ein Viertel an Dorf und Gericht Burgholz.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Riedesel Fulda, Kloster 1317 kauft Ritter Johann Riedesel das Dorf Burgholz mit Wald und allem Zubehör; 1401 fuldisches Lehen der Riedesel.Mainz, Erzstift 1360 hat das Erzstift Mainz einen Hörigen und Einkünfte aus Güterbesitz in Burgholz.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pfarrer 1449 genannt (Classen, Kirchliche Organisation S. 70). Pfarrei.
Patrozinien
- Katharina
Pfarrzugehörigkeit
1527 wird dem evangelischen Pfarrer in Burgholz die Pfarrei Himmelsberg beigegeben, die jedoch in der Folgezeit bis zur Wiedereinführung des katholischen Bekenntnisses in Himmelsberg zumeist von Rauschenberger Geistlichen versehen wird (Hartmann Brocher, Johannes Kessler). 1577 wird Burgholz vom Pfarrer in Halsdorf versehen. 1613 und später: Filiale von Halsdorf.
Patronat
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: N.N. 1527
Reformierter Bekenntniswechsel: 1607(?), 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg. Dekanat Amöneburg.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Mühle zu Burgholz 1361 zu erschließen.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burgholz, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9018_burgholz> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9018