Hunburg (Burgholz)

Bau / Ersterwähnung 1317  
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Gemarkung
Burgholz

Basisdaten

Die Hunburg lag auf einem bewaldeten Bergsporn 300 m nordwestlich von Burgholz. Errichtungszeitpunkt und Bauherr der Hunburg sind nicht bekannt. Möglicherweise diente die Hunburg in fränkischer Zeit (8./9. Jahrhundert) als befestigter Wirtschaftshof (curtis) zur Sicherung eines über dem Tal der Wohra verlaufenden Heer- und Handelsweges. Im 14. Jahrhundert stand die Burg in fuldischem Besitz, danach gelangte sie an die Landgrafen von Hessen. Die Anlage setzte sich aus einer Vor- und einer Hauptburg zusammen, wobei letztere über einen kellerartiger Bau verfügte. Informationen zum Abgang der Hunburg liegen nicht vor. Erhalten sind Teile des Halsgrabens und der Umwallung sowie der Zugang an der Ostflanke.

Ortstyp

Burg

Lagebezug

14 km nordöstlich von Marburg gelegen

Lage

Auf einem bewaldeten Bergsporn nordwestlich von Burgholz, westlich über dem Katharinenbrunnen, liegen die Reste einer Befestigungsanlage.

Geschichte

Ersterwähnung

1317

Besitzgeschichte

Im Jahr 1317 ist die Hunburg fuldisches Lehen des Ritters Johann Riedesel. Bis 1401 steht die Burganlage im Besitz der Abtei Fulda, danach gelangt sie in den Besitz der Landgrafen von Hessen.

Adel

Herren von Riedesel (1226-heute)

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Aufgrund der geringen Lesefunde ist die Zeitstellung der Anlage ungewiss. Diefenbach sieht in der Hunburg eine karolingische curtis, einen befestigten Wirtschaftshof des 8. Jahrhunderts, der sich in ein System von fränkischen Befestigungen einreiht, das der Sicherung von wichtigen Handels- und Heerstraßen diente.

Baubeschreibung

Die Anlage der Hunburg unterteilte sich in Vor- und Haupthof und verfügte über eine schildförmige Befestigung (ca. 220 x 100 m mit 80 m langer Front) mit gemörtelter Mauer (Stärke 1,70-1,80 m) und Halsgraben (6m breit, 2,50m tief) an der Südwestseite, der die Anlage durch vom Hang abriegelte. An der östlichen Flanke der Hunburg lag vermutlich ein eingezogenes hölzenernes Zangentor. Zudem war in den südöstlichen Abschnitt der Umfassungsmauer, nahe der sturmfreien Spitze, eine Wasserpforte eingezogen. Im Innern der Anlage befand sich vermutlich ein kellerartiger Bau, wovon sich eine ovale Vertiefung, vermutlich eine Versturzmulde, erhalten hat.

Erhaltungszustand

Von der Anlage haben sich Teile des Halsgrabens und der Umwallung sowie der Zugang an der Ostflanke erhalten.

Grabungen und Funde

Bei den im Jahr 1936 durchgeführten Ausgrabungen wurden Teil des Wall-Graben-Systems der Hunburg freigelegt. Geolektische Untersuchung im Jahr 2001 konnten die von Görich aufgestellte Theorie, dass eine ungewöhnliche Vertiefung innerhalb der Anlage einen Keller darstellen würde, widerlegen.

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg; Spornburg

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hunburg (Burgholz)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/9181_hunburg-burgholz> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/9181

Indizes

Hunburg, HalsgrabenHunburg, Westliche Umfassungsmauer Hunburg, Lokale HinweistafelDie Lage von Hunburg im OrthofotoBurgholz (Hunburg)