Brungershausen

Die Lage von Brungershausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km südöstlich von Biedenkopf
Lage und Verkehrslage
Kleines geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits des in das Lahntal austretenden Warzenbachs. Südöstlich abgesetzt Einzelhöfe an der Wegspinne bei der B 62.
Straße von Warzenbach stößt knapp 1 km südöstlich Brungershausen auf die B 62 (alte Niederrhein. Straße).
Ersterwähnung
um 1130
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Wetter West.
Historische Namensformen
- Brungozeshusun (um 1130) [Gensicke, Vogtei Ebsdorf, S. 101]
- Brungozhusen (um 1235)
- Brungodeshusen, de (1254)
- Brungozishusen (1265)
- Brungeshusen (1281)
- Brungershusen (1290)
- Brungerchusen, de (1297)
- Brungirchusin (1374)
- Brumerßhußen (1515)
- Brengershusen (1515)
- Brommershausen (1577)
- Brungerßhaußen (1630)
Bezeichnung der Siedlung
- Vronhop 1290 [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, 1 Nr. 539]; Dorf 1370. Hof 1511 und 1630.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Brungershausen
- Dammhammer
- Gruelichesmühle
- Brungershausen (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Umlegung der Flur
1907/1908
Älteste Gemarkungskarte
1751
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3474240, 5636960
UTM: 32 U 474176 5635145
WGS84: 50.867415° N, 8.633022° O
Statistik
Ortskennziffer
534012010
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 317 stellbares Land, 70 Wiesen, 14 Gärten, 14 Triesche.
- 1885 (Hektar): 123, davon 67 Acker (= 54.47 %), 28 Wiesen (= 22.76 %), 3 Holzungen (= 2.44 %)
- 1961 (Hektar): 254, davon 130 Wald (= 51.18 %)
Einwohnerstatistik
- 1577 und 1680: 2 Hausgesessene.
- 1767: 1 Müller genannt.
- 1767: 6 Haushalte mit 49 Einwohnern.
- 1838 (Familien): 5 Ackerbau, 2 Gewerbe, 4 nutzungsberechtigte, 3 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer.
- 1838: 60, 1885: 80 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch -lutherisch.
- 1885: 80, davon 80 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 71, 1939: 73, 1950: 110, 1961: 68 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 31 Land- und Forstwirtschaft, 3 Produzierendes Gewerbe, 3 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 68, davon 62 evangelisch (= 91.18 %), 6 katholisch (= 8.82 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1577 und später: Gericht Caldern
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Burgershausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil in die Gemeinde Lahntal eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt
- 1867: Amtsgericht Wetter
- 1948: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Mainz, Stift St. Stephan Hessen, Landgrafen Um 1130 ist Brungershausen einschließlich des Zehnten Zubehör der Villikation Ebsdorf des Mainzer St. Stephansstifts, deren Einkünfte seit 1249 an die Landgrafen verpachtet sind.Caldern, Kirche Um 1235 schenkt der Pfarrer Heinrich von Caldern der dortigen Kirche Güter in Brungershausen.Caldern, Kloster Milchling von Nordeck Griedel, von Naumburg, Grafen 1265 erwirbt Kloster Caldern Güter von den Milchling von Nordeck und den von Griedel, 1269 von Graf Wittekind von Naumburg; 1270 tauscht das Kloster Güter in Michelbach gegen Güter in Brungershausen.Haina, Kloster 1272 verkauft Kloster Haina Kloster Caldern die Mühle in Brungershausen mit Zubehör; 1290 verzichtet Ludwig von Bergheim gegenüber dem Kloster auf sein Recht am Wehr bei der Mühle. Weitere Gütererwerbungen des Kloster 1281-1290; 1282 verzichtet der Landgraf zugunsten des Klosters auf sein Recht am Hauwald und dem Homberg, behält sich aber den Wildbann und den Medem vor, falls der Wald gerodet wird; 1296 schenkt der Landgraf dem Kloster den Homberg mit allen Rechten außer dem Rodezehnten, der dann 1370 erlassen wird.Marburg, Deutscher Orden 1290/91 nimmt das Kloster vom Deutschen Orden Marburg den sog. Fronhof in Erbpacht.Lehrbach, von Um 1290 verleiht Ritter Hartmann von Lehrbach dem Kloster seinen Hof zu Brungershausen.Bicken, von 1294 kauft das Kloster den Hof der von Bicken,Rohrbach, von 1309 die Güter Sibolds von Rohrbach. Weitere Gütererwerbungen des Klosters 1318, 1324 und 1325. 1336 befreien die Landgrafen wie ihre Vorfahren die Güter des Kloster zu Brungershausen von allen Steuern, Abgaben und Diensten.Marburg, Universität Der zuletzt offenbar den ganzen Ort umfassenden Güterbesitz des Kloster Caldern wurde nach der Reformation der Universität Marburg überwiesen.
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1613 und später nach Caldern eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Michelbach.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 44 f.,
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Brungershausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9011_brungershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9011