Wellingerode
Gehöftgruppe · 219 m über NN
Gemarkung
Mitterode Gemeinde
Sontra Landkreis
Werra-Meißner-Kreis Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff. Verortung
Externe Kartenangebote
Die Lage von Wellingerode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
13,5 südsüdwestlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Ersterwähnung
1368
Siedlungsentwicklung
1585 war das frühere Dorf Wellingerode nur noch "das Haus" (OSt)
Historische Namensformen
- Wellingeroyde, zců (1368) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 83, Nr. 118]
- Wellingerode (1407) [Kopiar Sächsisches Staatsarchiv, 10004 Kopiale, Nr. 0032, fol. 75 b und 79 a]
- Wellingerade (um 1450) [HStAM Bestand K Nr. 4, Bl. 104-105, Nr. 387; Druck: G. Landau, Weistümer, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 2 (1840), S. 247-250; Landgrafen-Regesten online Nr. 2924]
- Willingerodt (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV., S. 90]
- Wellingerode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Bezeichnung der Siedlung
- Hof und Dorf (1407)
- Dorf (1425 und später)
- das Haus (1585)
- Domäne
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3565823, 5662198
UTM: 32 U 565723 5660373
WGS84: 51.091083° N, 9.938475° O
Statistik
Ortskennziffer
63601108003
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 131, davon 105 Ackerland (= 80,15 %), 9 Wiesen (= 6,87 %), 2 Holzungen (= 1,53 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 13, davon 13 evangelisch (= 100 %)
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Zentgericht Sontra
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Adelsdorf (von Dieden)
- 1627-1818: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
- 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen (zu Mitterode gehörig)
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Wellingerode und Eingemeindung der Grundstücke nach Mitterode.
Herrschaft
- 1407 verpfänden die von Mitterode ihren Hof und das Dorf Welingerode sowie das Dorf Mitterode dem Landgrafen von Thüringen.
- Mitte des 15. Jahrhunderts gelangt es an die Landgrafschaft Hessen und wird zu dessen Gericht bzw. Amt Sontra gerechnet.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Wellingerode ist ursprünglich im Besitz der Herren von Muterode (Mitterode) und gelangt nach deren Aussterben 1425 an die Diede zum Fürstenstein, die ihrerseits 1807 aussterben.
Hessen, Landgrafen Sie hatten das Dorf von Hessen zu Lehen (Rev. 1425-1787). Ihre Stammväter sind nach der nahen Wüstung Ubach benannt, in deren Flur aber keine Anzeichen einer früheren Burg erkennbar sind (s. d.). Somit war vermutlich der Wohnturm Wellingerode auch schon der Stammsitz der Familie von Ubach. - Noch vor 1807 verkaufte der Graf von Fürstenstein jedenfalls den Besitz an Wellingerode an den westfälischen Marschall Boncheparu (Knappe). Reimer bezeichnete ihn als den "französischen Großmarschall Boucheporu". Dieser nannte sich zumindest Graf von Wellingerode, worauf der Titel aber 1813 erlosch.
- Heute ist der Hof mit dem Herrenhaus nach mehreren späteren Besitzerwechseln in Privatbesitz.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kapelle (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Pfarrzugehörigkeit
1872 nach Mitterode eingepfarrt.
Nachweise
Literatur
- 800 Jahre Mitterode, 1195 - 1995, S. 78-88
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 71
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 505
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 410
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wellingerode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7236_wellingerode> (aufgerufen am 25.11.2025)
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