Thurnhosbach

Dorf · 310 m über NN  
Gemeinde
Sontra
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

16 km südwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage

Kleines Dorf an den Ostausläufern des Stölzinger Gebirges entlang der in West-Ost-Richtung nach Eschwege führenden L 3459 (Dorfstraße). Kirche an im Halbrund nach Norden ausscherenden Cappeler Weg in erhöhter Lage; durch den Ort fließt der in die Wehre mündende Hosbach.

Ersterwähnung

1408

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bei den drei einer Urkunde 1141 ohne Bestimmungswort genannten Orten Hasebach, altero Hasbach und deserto Hassbach handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Kirchhosbach sowie um die Wüstungen Grubenhosbach und Lerchenhosbach. Stadthosbach und Thurnhosbach kommen hierfür nicht in Betracht (vgl. K. Kollmann, Erstwähnung und frühe Geschichte, in: 850 Jahre Kirchhosbach, 1141 - 1991, S. 5-7)

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1460)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1909/10

Älteste Gemarkungskarte

1871

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3561278, 5663099
UTM: 32 U 561180 5661273
WGS84: 51.099684° N, 9.873762° O

Statistik

Ortskennziffer

636011110

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 351, davon 163 Acker (= 46.44 %), 23 Wiesen (= 6.55 %), 148 Holzungen (= 42.17 %)
  • 1961 (Hektar): 351, davon 146 Wald (= 41.60 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 12 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 16 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 159, davon 159 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 88, davon 76 evangelisch (= 86.36 %), 11 katholisch (= 12.50 %)
  • 1970: 67
  • 1987: 59

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1460: Landgrafschaft Hessen, Amt Eschwege, Gericht Boyneburg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Eschwege, Gericht Boyneburg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bischhausen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Eschwege

Gemeindeentwicklung

Am 1.8.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.

Gericht

  • 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen
  • 1867: Amtsgericht Bischhausen
  • 1879: Amtsgericht Bischhausen
  • 1932: Amtsgericht Sontra

Herrschaft

  • Dorf der von Boyneburg-Stedtfeld als alleinigen Grund- und Gerichtsherrn, das seit 1460 an diese von den Landgrafen von Hessen zu Lehen geht.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Pfarrer (1408)
  • Saalkirche des 16. Jahrhunderts mit Chor des 14. Jahrhunderts 1899 ausgebrannt; 1901 gotisierend von G. Schönermark unter Verwendung des noch vorhandenen Mauerwerks wiedererrichtet.

Pfarrzugehörigkeit

1527 ist Thurnhosbach Pfarrei, zu der die Kapelle in Stadthosbach gehört, 1585 Filialort von Bischhausen. Später wieder eigene Pfarrerei bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, dann mit Diemerode, Mitterode und Bischhausen verbunden. Seit 1868 erneut selbständige Pfarrei mit Filial Stadthosbach bis zur Auflösung 1980. Seitdem zum Kirchspiel Sontra gehörig.

Patronat

1527 besetzen die Herren von Hundelshausen und Rudolf von Biedenfeld die Pfarrei, doch beanspruchen auch die von Boyneburg die Kollatur (HStAM Bestand 17 d Nr. von Hundelshausen 44)

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Kehr gen. Cleusener vor 1545 bis nach 1547

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Mühle zu Thurnhosbach (1610) [HStAM Bestand 17/1 Nr. 1346]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Thurnhosbach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/7070_thurnhosbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/7070