Stadthosbach

Die Lage von Stadthosbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15,5 km südwestlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Kleines Dorf mit kleinbäuerlichen Hofanlagen an den Ostausläufern des Stölzinger Gebirges. Kirche in zentraler erhöhter Lage; durch den Ort fließt der in die Wehre mündende Hosbach. Siedlungsentwicklung entlang der in Süd-Nord-Richtung verlaufenden Sontraer Straße, die im Norden auf die nach Eschwege führende L 3459 stößt.
Ersterwähnung
1346
Vorbemerkung Historische Namensformen
Bei den drei in einer Urkunde 1141 ohne Bestimmungswort genannten Orten Hasebach, altero Hasbach und deserto Hassbach handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Kirchhosbach sowie die Wüstungen Grubenhosbach und Lerchenhosbach. Stadthosbach und Thurnhosbach kommen hierfür nicht in Betracht (vgl. K. Kollmann, Erstwähnung und frühe Geschichte, in: 850 Jahre Kirchhosbach, 1141 - 1991, S. 5-7)
Historische Namensformen
- Stadhaspach, in (1346) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 57 Nr. 25]
- Stathaspach, czu (1373) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 87, Nr. 124]
- Stat Hosbach (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV., S. 90]
- Statt Hosbach (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1422) [HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 12989]
Umlegung der Flur
1911
Älteste Gemarkungskarte
1762
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3562374, 5662552
UTM: 32 U 562275 5660726
WGS84: 51.09465° N, 9.889313° O
Statistik
Ortskennziffer
636011100
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 354, davon 145 Acker (= 40.96 %), 18 Wiesen (= 5.08 %), 173 Holzungen (= 48.87 %)
- 1961 (Hektar): 354, davon 131 Wald (= 37.01 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 20 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 24 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 111, davon 111 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 124, davon 104 evangelisch (= 83.87 %), 20 katholisch (= 16.13 %)
- 1970: 124
- 1987: 90
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Adelsdorf [Hundelshausen (20), Bidenfeld (3), Stein (3)]
- 1627-1818: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
- 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bischhausen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.
Gericht
- 1818: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen
- 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen
- 1867: Amtsgericht Bischhausen
- 1879: Amtsgericht Bischhausen
- 1932: Amtsgericht Sontra
Herrschaft
- Das halbe Dorf ist 1422 Lehen der von Tadelhausen, die andere Hälfte der von Berneburg (Rev. an Ziegenhain).
Hessen, Landgrafen 1436-1471 besaßen die von Welde, 1477 bis 1768 die von Hundelshausen die Hälfte als hessisches Lehen (Rev.).- 1805 gehören sie den Frankenberg. Anteil hatten die von Biedenfeld und 1585 auch die von Stein (OSt u. DB).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1346 ist der Zins einer Hufe in Stadthospach vom Kloster Cornberg ausgetan. 1373 tauscht das Kloster weiteren Besitz vom Kloster Johannisberg (Hersfeld) ein.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kapelle (1527) [HStAM Bestand 17 d Nr. von Hundelshausen 44]
- Kirche in klassizistischem Stil 1829/30 an der Stelle eines Vorgängerbaus nach Plänen von J. F. Matthei errichtet.
Pfarrzugehörigkeit
1527 gehört die Kapelle zu Thurnhosbach, ebenso 158 , 1747 und 1872 Filial davon. Nach dessen Auflösung 1980 in das Kirchspiel Sontra umgepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Das Dorf ist agrarisch strukturiert.
Nachweise
Literatur
- 850 Jahre Kirchhosbach, 1141 - 1991, S. 5-7
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 250 f. (Hosbach)
- Karl G. Bruchmann, Kreis Eschwege, S. 89-97
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 411 - 413
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Stadthosbach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6980_stadthosbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6980