Gutsbezirk Rückerode

Die Lage von Rückerode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Hof
Lagebezug
5 km südlich von Witzenhausen gelegen
Lage und Verkehrslage
Gut in hochgelegener, nach Osten offener Quellmulde unterhalb der auf niederem, nordöstlich aufragenden Felsvorsprung erkennbaren Burgreste
Ersterwähnung
1327
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Rückerode und Eingemeindung der Grundstücke nach Hundelshausen.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Vgl. auch Burg Rückerode
Historische Namensformen
- Ruckerode (1327) [Wintzingeroda-Knorr, Wüstungen, S. 865-874]
- Rukerade (1348) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 584-585, Nr. 1462]
- Ruckerade (1366) [HStAM Best. Urk. 13 Nr. 4186]
- Růkerode (1372) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 458, Nr. 1184]
- Rukerode, zců (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 55 (159]
- Rugekerade (1428) [Landgrafen-Regesten online Nr. 2739]
- Roukerade (1519) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 668-669, Nr. 1654]
- Ruckeroide, zu (1527)
- Ruckenrode, disseit (1583)
- Ruckerodt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 4]
- Rickerode (1592) [Mercators Karte HStAM Bestand Karten Nr. R II 28]
- Rickerode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 5]
- Rückerode (1747) (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1348)
- Dorf (1372)
- Schloss (1569)
- burg und wohnunge (1575/85)
- Hof, Domäne (1592)
- Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden in Hessen von 1962 als Wohnplatz bezeichnet (Domäne).
Burgen und Befestigungen
Älteste Gemarkungskarte
1690
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3560513, 5685234
UTM: 32 U 560415 5683399
WGS84: 51.298705° N, 9.86657° O
Statistik
Ortskennziffer
63601609004
Einwohnerstatistik
- 1747: 1 Mannschaft mit 1 Feuerstätte (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1885: 16 Einwohner
- 1895: 35 Einwohner
- 1925: 21
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Ende 17. Jahrhundert: Hessen-Philippsthal
- 1366: landgräfliches Lehen
- 1621: landgräfliche Vogtei (südlich Ziffer 5)
- 1627-1657: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1657: von Hessen-Kassel zurückgekauft
- 1733: Hessen-Kassel
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Großalmerode
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Witzenhausen
Gericht
- Altes Gericht am Fuß des Roggenberges südwestlich im Wald an Kreuzung des Höhenwegs Meißner - Witzenhausen und Verbindung Hundelshausen - Elkenrod
- 1575/85: Gericht hessisches Lehen der von dem Berge
- 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
- 1807: Friedensgericht Witzenhausen
- 1814: Amt Witzenhausen
- 1817: Amt Großalmerode
- 1821: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
Herrschaft
- Vermutlich gehörte Rückerode ursprünglich zum Besitz der Grafen von Bilstein, da die bilsteinische Vasallenfamilie von Rengelrode dieses noch im 14. Jahrhundert innehat.
- 1327: Rückerode ist zum Schloss Rusteberg lieferungspflichtig.
Hessen, Landgrafen 1366: Thilo von Rengelrode im Besitz landgräflichen Lehens zu RückerodeGermerode, Kloster 1372: Die von Rengelrode versetzen das halbe Dorf Rückerode an Kloster Germerode.Hessen, Landgrafen Kurz nach 1376: Lippold von Rengelrode hat Dorf als hessisches Lehen inne.Hessen, Landgrafen 1428: Die Gebrüder von dem Berge erhalten Rückerode von Landgraf Ludwig als Mannlehen; folgend Belehnungen bis zu deren Aussterben 1622.Hessen, Landgrafen 1623: Landgraf Moritz überträgt seiner (2.) Frau Juliane Haus und Vogtei Rückerode.Hessen-Kassel, Landgrafen 1657: Landgraf Ernst von Hessen-Rotenburg verkauft Vogtei Rückerode an Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel.- 1657: Landgraf Wilhelm verpfändet Haus und Vogtei Rückerode an Wilhelm von Polhelm (siehe Verfassung)
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Witzenhausen, Wilhelmitenkloster 1348: Witzenhauser Bürger verzichten auf eine Hufe in der Gemarkung Rückerode zugunsten des Wilhelmitenkloster Witzenhausen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Vor der Reformation hat die Filiale Rückerode zum Predigtamt Hundelshausen beigetragen. 1616: Kapelle; Kollatur der von Berge 1780 und noch jetzt: eingepfarrt zu Hundelshausen
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archdiakonat Heiligenstadt
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1623: Nach Aussterben der von dem Berge wird Rückerode Wittum der 2. Gemahlin des Landgraf Moritz, Juliane. Daraus mit Zubehör unter Einsetzung eines Vogtes 'Vogtei Rückerode' Zubehör: Trubenhausen, halb Epterode, Niedergut (= Nieder-Almerode), halber Querenberg mit Mühle und Glashütte sowie Burgsitz der von dem Berge zu Witzenhausen 1817: Auflösung und Zuweisung zum neuen Amt Großalmerode
Nachweise
Literatur
- Dorfchronik 900 Jahre Hundelshausen, S. 23-26
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis, Bd. III: Altkreis Witzenhausen, S. 653
- Ulrike Hanschke, Zwischen "Abriss" und "Invention", S. 104-107
- K. Kollmann, "Grafen Wigger" und die Grafen von Bilstein, S. 225 (Register)
- Historisches Ortslexikon Witzenhausen, S. 114 f.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 56
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 411-412
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rückerode, Gutsbezirk, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6802_gutsbezirk-rueckerode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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