Pfieffe

Dorf · 280 m über NN  
Gemeinde
Spangenberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

14 km ostsüdöstlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage

Dorf mit lockerer Gehöftanordnung am gleichnamigen Gewässer. Älterer Siedlungsteil mit Kirche südlich der Pfieffe, jüngere Siedlungsausdehnung nördlich davon. Durch den Ort führt die L 3227 von Spangenberg Richtung Waldkappel. 1949 Haltepunkt der Eisenbahnlinie Eschwege/Niederhone – Schwalmstadt/Treysa ("Kanonenbahn III") (Inbetriebnahme der Strecke 15.5.1879) bis 1986 (Stilllegung der Strecke bis Waldkappel-Bischhausen 1974 und bis Malsfeld 1986).

Ersterwähnung

(927-956)

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • predium (1037)
  • Dorf (1350)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Älteste Gemarkungskarte

1690-1710

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3551486, 5664360
UTM: 32 U 551391 5662534
WGS84: 51.111979° N, 9.734162° O

Statistik

Ortskennziffer

634024090

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 744, davon 460 Acker (= 61.83 %), 80 Wiesen (= 10.75 %), 86 Holzungen (= 11.56 %)
  • 1961 (Hektar): 969, davon 358 Wald (= 36.95 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Anfang 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Landa
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Melsungen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die neu gebildete Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Pfieffe wurde.

Gericht

  • 1540: Sitz eines Gerichsstuhl (zum Umfang s. Mittelpunkt)
  • 1822: Justizamt Spangenberg
  • 1867: Amtsgericht Spangenberg
  • 1879: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft

  • 1354 ist Pfieffe ein Dorf der Landgrafen von Hessen. Nach dem um 1376 entstandenen Lehenbuch Landgraf Hermanns II. ist eine Wiese in Pfieffe als Mannlehen an Gerwig von Bischofferode ausgetan, 1414 gehen 10 Viertel Hafer zu Pfieffe an Gerwig und Hans von Bischofferode.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Im 10. Jahrhundert hat Kloster Fulda Besitz in Pfieffe.
  • 1037 schenkt der Kleriker Wigger dem Kloster Hersfeld die Hörige Huza, seine Frau, samt fünf Söhnen und dem, was er ihnen allen schenkt - drei Hufen zu (Westheim) am Sebbel, seinen Hausrat und sechs Hörige -, ferner sieben weitere Hörige am gleichen Tage, an dem Gozzo und seine Frau dem Kloster ihr Gut Pfieffe schenken. Seit 1455 werden die von Berlepsch mit einer Rente zu Pfieffe vom Abt von Hersfeld belehnt.
  • 1350 haben die Herren von Treffurt Einkünfte in Pfieffe.

Zehntverhältnisse

1209/1310 hat das Petersstift Fritzlar Einkünfte in Pfieffe in Höhe von 5 Schilling.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • ecclesia (1425-1428)
  • Im Kern spätgotische Vorgängerkirche 1767 umgebaut

Pfarrzugehörigkeit

Um 1410 Pfarrei, zu der 1569, 1585 und 1872 Herlefeld gehört. Nach Auflösung des Kirchspiels Weidelbach 1976 wurde Weidelbach als Vikariatsgemeinde, Bischofferode und Vockerode-Dinkelberg wurden als Filialgemeinden in das Kirchspiel Pfieffe eingepfarrt. Die ehemaligen Filialgemeinde Herlefeld wiederum wurde in das Kirchspiel Landefeld umgepfarrt.

Patronat

1485 und 1527 ist der Abt von Hersfeld Patron, 1569 und 1585 wird der Kirchsatz dem Landgrafen zugesprochen

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: vermutlich Stephan Halbritter ca. 1526, sicher Johann Halbritter vor 1546 bis nach 1569 (1577?)

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Braach

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1540 gehörten zum Gerichtsstuhl Pfieffe die Dörfer Bischoferod, Herlefeld, Landefeld, Metzebach und Nausis.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Pfieffe, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4960_pfieffe> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4960