Gilsa

Dorf · 205 m über NN  
Gemeinde
Neuental
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11,2 km südwestlich von Fritzlar.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit komplexem Grundriss im Tal der Gilsa. Am Nord-Ufer 3 Gutshöfe, dazwischen Kirche. Südlich der Gilsa wird der Ortsgrundriss durch die dem Tal folgende Straße Reptich - Bischhausen und senkrecht davon zu den Höfen abführende Gassen bestimmt. Straße Reptich - Bischhausen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Neuental/Zimmersrode – Kirchhain ("Wohratalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1911) bis zur Stilllegung der Teilstrecke am 28.5.1972.

Ersterwähnung

1209

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Kurz nach 1376: villa.
  • 1471: Dorf.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Umlegung der Flur

1869

Älteste Gemarkungskarte

1730

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3513590, 5653096
UTM: 32 U 513510 5651275
WGS84: 51.012878° N, 9.192593° O

Statistik

Ortskennziffer

634016030

Flächennutzungsstatistik

  • 1742 (Kasseler Acker): 398 Land, 59 Wiesen, 251 Wald.
  • 1885 (Hektar): 401, davon 228 Acker (= 56.86 %), 15 Wiesen (= 3.74 %), 133 Holzungen (= 33.17 %)
  • 1961 (Hektar): 401, davon 14 Wald (= 3.49 %)

Einwohnerstatistik

  • 1742 und 1747: 45 Häuser bzw. Hausgesesse. 1781: 207 Einwohner.
  • 1834: 436, 1885: 344 Einwohner.
  • 1861: 302 evangelisch-reformierte, 1 römisch-katholischer, 38 jüdische Einwohner.
  • 1885: 344, davon 308 evangelisch (= 89.53 %), 1 katholisch (= 0.29 %), 35 Juden (= 10.17 %)
  • 1925: 347, 1939: 314, 1950: 538, 1961: 403 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 65 Land- und Forstwirtschaft, 67 Produzierendes Gewerbe, 28 Handel und Verkehr, 12 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 403, davon 386 evangelisch (= 95.78 %), 15 katholisch (= 3.72 %)
  • Um 1570: 50, 1575/85: 58 Hausgesesse.

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1575/85: Amt Borken; niederes Gericht von Gilsa, peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Jesberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte der Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Neuental, deren Ortsteil Gilsa wurde.

Gericht

  • 1575/85: Amt Borken; niederes Gericht von Gilsa, peinliches Gericht Hessen.
  • 1807: Friedensgericht Jesberg
  • vor 1822: Amt Borken
  • 1822: Justizamt Jesberg
  • 1867: Amtsgericht Jesberg
  • 1945: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft

  • 1250: Ganerbschaftliches Gericht Waltersbrück.
  • 1359: Bei der Teilung des Gerichts Waltersbrück zusammen mit Zimmersrode den von Gilsa überlassen.
  • Kurz nach 1376: Die von Gilsa tragen iurisdictio zu Gilsa als landgräfliches Lehen.
  • 1471: Landgraf Heinrich belehnt Eckart von Gilsa mit Dorf Gilsa; Belehnungen folgen bis 1825.
  • 1484: Hans von Lüder wird vom Landgraf mit Dorf Gilsa belehnt; folgend Belehnungen bis 1752; zuvor war Gilsa Ziegenhainer Lehen der Leubenicht; nach Aussterben der von Lüder 1752 an die von Ditfurth.
  • 1564: Dorf Gilsa stellt sich unter landgräflichen Schutz.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1209: Stift Fritzlar besitzt einen Mansus zu Gilsa.
  • 1253: Graf Berthold von Felsberg schenkt Kloster Breitenau 3 Hufen zu Gilsa.
  • 1359: In Erbteilung der von Trugelnrode erhält der Pfarrer von Geismar Güter zu Gilsa.
  • 1377: Landgraf Hermann belehnt Johann von Gilsa mit Hof zu Gilsa; folgend Belehnungen bis 1825.
  • 1501 und 1503: Landgraf Wilhelm belehnt die von Gilsa mit Gut zu Gilsa.

Zehntverhältnisse

1445: Stift Fritzlar belehnt die von Gilsa mit Zehnten zu Gilsa, ab 1819 Kurfürst von Hessen; folgend Belehnungen bis 1825.

Ortsadel

1224 bis heute.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Bis 1582: Gilsa nach Bischhausen eingepfarrt.
1582: Errichtung einer Pfarrei Gilsa durch die von Gilsa, der Zimmersrode eingepfarrt wurde.
1611 und später: Zimmersrode Pfarrei, Gilsa Filiale.

Patronat

von Gilsa.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Juden

gehört zur Zimmersrode 1835 und 1861: 38 Juden; 1932/33: 7 Juden

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1635: Durch bayerische Truppen zerstört.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gilsa, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4121_gilsa> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4121