Wehrda

Die Lage von Wehrda im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14,7 km südwestlich von Bad Hersfeld
Ersterwähnung
1308
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung der aufgelösten Gutsbezirke Wehrda (von Stein) und Forst Hohenwehrda.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Alt-Wehrda
- Forsthaus Buchenborn
- Forsthaus Hohenwehrda
- Forsthaus von Stein
- Grabenhauk
- Hadeboldes
- Harprechtes
- Hartprechts
- Hohenwehrda, Schloss
- Karlshof
- Klebsmühle (Klebs)
- Trappenberg
- Trümbach
- Wehrda von Stein, Gutsbezirk
- Alt-Wehrda (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Hohenwehrda, Schloss (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Wehrda, Rotes Schloss (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3546967, 5622903
UTM: 32 U 546874 5621093
WGS84: 50.739734° N, 9.664303° O
Statistik
Ortskennziffer
632008140
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 408, davon 240 Acker (= 58.82 %), 85 Wiesen (= 20.83 %), 56 Holzungen (= 13.73 %)
- 1961 (Hektar): 1643, davon 1010 Wald (= 61.47 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 609, davon 491 evangelisch (= 80.62 %), 26 katholisch (= 4.27 %), 94 Juden (= 15.44 %)
- 1961: 782, davon 656 evangelisch (= 83.89 %), 120 katholisch (= 15.35 %)
- 1970: 693
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- undatiert: Fuldisches Gericht von Trümbach
- 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Cent Neukirchen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Holzheim
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Burghaun
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Hünfeld
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Haunetal eingegliedert.
Gericht
- 1822: Justizamt Burghaun
- 1867: Amtsgericht Burghaun
- 1932: Amtsgericht Hünfeld
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Kloster Fulda
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1476: Errichtung der Kapelle durch Albrecht von Trümbach
Pfarrzugehörigkeit
Seit der Reformation Filial von Rhina, 1570 Pfarrort
Patronat
Herren von Trümbach und Herren von Stein
Diakonische Einrichtungen
1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 249 eine Gemeindestation mit einer Schwester; 1926 - 1957, 1978 - 1986 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Wehrda Pfarrarchiv Wehrda (KKR Fulda)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1530.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Martin Hugo 1588-1590
1628 scheitert der Versuch, das katholische Bekenntnis einzuführen.
Seit 1818 unierte Pfarrei.
Juden
Provinzial Rabbinat Fulda, Langenschwarz Anfang des 19. Jahrhunderts angeschlossen. 1835: 139; 1861: 130; 1905: 77; 1932/33: 28 Juden. Nach 1933 verließen viele Juden den Ort. Erste Hinweise auf Juden finden sich in dem Gebiet um den Ort bereits Mitte des 14. Jahrhunderts. Zwischen 1764 und 1833 waren insgesamt 14 jüdische Familien im Ort ansässig. 1804 wurde eine Synagoge gebaut und eingeweiht; zuvor waren Gottesdienste privat gehalten worden. Das Holz für den Synagogenbau war von den Herren von Trümbach gespendet worden. Nach 1933 wurde der Gottesdienst in Rhina besucht, da die Wehrdaer Gemeinde nicht mehr genügend Mitglieder hatte. 1935/36 soll sich die Gemeinde aufgelöst haben. Im Ort gab es eine israelitische Elemantarschule. Beschäftigt waren die Juden vornehmlich im Handel und in der Landwirtschaft. Zunächst wurde der Friedhof Burghaun genutzt, seit 1853 war ein Friedhof vor Ort. Er lag nördlich des Dorfes zwischen der Ruine Altwehrda und Schloss Hohenwehrda. (alemannia-judaica)
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wehrda, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3336_wehrda> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3336