
Die Lage von Alt-Wehrda im Orthofoto
Basisdaten
Die ehemalige Wasserburg war seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Trümbach, die vermutlich hier ihren Stammsitz hatte nahe dem gleichnamigen wüst gefallenen Ort. Die Adligen waren Lehnsmänner der Äbte von Fulda. Sie bauten ihren Adelssitz im 16. Jahrhundert durch die Errichtung eines Neubaus, des sog. "Roten Schlosses", aus und erweiterten diesen durch einen großen neuen Barockbau, dem Gelben Schloss, im 18. Jahrhundert. In dieser Zeit wird auch ein Friedhof der Adelsfamilie angelegt.
Vorbemerkung Namensformen
Vgl. Rotes Schloss Wehrda
Historische Namensformen
- castrum nostrum in Werdowe (1310) [HStAM Best. Urk. 80 Nr. 659; Abschrift des 18. Jahrhunderts HStAM Best. Urk. 100 Nr. 5029 Digitalisat]
- Burg Wehrda (1369) [Zitat nach Archivregest HStAM Best. Urk. 75 Nr. 505]
- Burggut (1431) [HStAM Best. Urk. 76 Nr. 4209]
- Sloß (1448) [HStAM Best. Urk. 75 Nr. 926]
- Schloß Wehrda (1499) [Zitat nach Archivregest HStAM Best. 340 von Trümbach Nr. 409
Ortstyp
Burg
Lagebezug
14,7 km südwestlich von Bad Hersfeld
Lage
Etwa 750 m nordnordöstlich von Wehrda in einer Feldholzinsel am Pfuhlgraben.
Geschichte
Burggeschichte
Die Baugeschichte der Burg Wehrda im Fulda-Haune-Gebiet ist unbekannt. Sie gehörte den Äbten von Fulda und wurde erstmals 1308/1310 erwähnt, als sie der Abt von Fulda Ritter Hartrad von Trümbach als Pfand überließ. Bis zur Zahlung von 100 Pfund sollten die Burg und das Gericht in Neukirchen in der Hand der Trümbachs bleiben. Die sog. "Alte Mauer" besteht aus einem turmartigen Sandsteinmauerwerk, das von einem Graben umgeben ist.
Die von Buchenau, von Tann und von Holzheim, bedeutende Adelsfamilien in der Region, erwarben in den kommenden Jahezehnten ebenfalls Teile der Burg, des Ortes und des Gerichtes. Ab 1507 waren die von Trümberg Alleinbesitzer; sie ließen neben die verfallende mittelalterliche Burg im 16. Jahrhundert einen Neubau errichten.
Besitzgeschichte
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Von der mittelalterlichen Burg sieht man heute nur noch einen mit Bäumen bewachsenen Hügel und wenigen Mauerresten. Um 1900 stand noch die Ruine eines 1827 eingestürzten Turms. Im sog. Roten Schloss finden sich noch Mauerreste des ehemaligen Gebäudes. Das Rote Schloss ist ein rechteckiger Fachwerkbau des 16./17. Jhs. mit einem massiven Erdgeschoss und einem runden Treppenturm an der Nordfassade. Aus dem 18. Jahrhundert stammt das Gelbe Schloss, ein barocker Dreiflügelbau mit zwei Geschossen und Mansarddach. Zur Schlossanlage gehört ein etwa 200 Meter südwestlich von der Burg liegender kleiner Adelsfriedhof, in dem es noch Gräber aus dem 18. und 19. Jahrhundert der Freiherren von Trümbach gibt. Bis in die Gegenwart wird der Friedhof von der Familie von Campenhausen genutzt.
Burgtyp
Bautyp
Wasserburg
Rechtstyp
Landesburg
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 916
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld Rotenburg I, S. 370
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 189 f.
- Neuber, Haunetal, S.45-46
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 472
- Fundberichte aus Hessen 1991, S. 449 (Sippel)
- Fundberichte aus Hessen 1996 , S. 443 (Sippel)
- Handbuch der Historischen Stätten Hessen S. 450
EBIDAT
8208
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Alt-Wehrda“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3398_burg-alt-wehrda> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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