Elmshagen

Die Lage von Elmshagen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Siedlung
Lagebezug
14 km südwestlich von Kassel
Lage und Verkehrslage
Siedlung mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung am Südwesthang des Langenbergs. Dorfkirche mit historischem Kirchhof in zentraler Lage des alten Ortskerns.
Ersterwähnung
1334
Historische Namensformen
- Elwineshagin (1334) [HStAM Bestand Urk. 38 Nr. 9]
- Elbinshain (1348) [HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 919]
- Elwinshain (1366) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 103, Nr. 255]
- Elmershain (1447) [HStAM Bestand R Nr. 1975]
- Melmeshagen (1459) [HStAM Bestand R Nr. 1975]
- Melmeshain (1585) [Der ökonomische Staat, S. 78]
- Elmshagen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1334)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Am Forsthaus
- Breitenbacher Weg
- Elmshagen, Gut (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Umlegung der Flur
1877
Älteste Gemarkungskarte
1707
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3522257, 5680732
UTM: 32 U 522174 5678900
WGS84: 51.261017° N, 9.317796° O
Statistik
Ortskennziffer
633023030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 292, davon 127 Acker (= 43.49 %), 54 Wiesen (= 18.49 %), 78 Holzungen (= 26.71 %)
- 1961 (Hektar): 294, davon 75 Wald (= 25.51 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 26 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 34 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 256, davon 252 evangelisch (= 98.44 %), 1 katholisch (= 0.39 %), 3 Juden (= 1.17 %)
- 1939: 205
- 1961: 241, davon 225 evangelisch (= 93.36 %), 14 katholisch (= 5.81 %)
- 1970: 229
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1346: Gericht Schaumburg (von Dalwigk)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bauna (seit 1804 Wilhelmshöhe)
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Niedenstein
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Hoof (s. Gemeindeentwicklung)
Altkreis
Kassel
Gemeindeentwicklung
Vom 31.12.1971 bis 31.07.1972 war Elmshagen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Hoof eingegliedert, die 1.8.1972 in der Gemeinde Schauenburg aufging. Seitdem ist Elmshagen ein Ortsteil der Gemeinde Schauenburg.
Gericht
- bis 1822: Amt Ahna
- 1822: Landgericht Kassel
- 1850: Justizamt Kassel II
- 1867: Amtsgericht Kassel II
- 1879: Amtsgericht Kassel
Herrschaft
- 1334 bekunden Herbert gen. Wackermul und seiner Ehefrau, dass sie alle ihre Güter im Dorf Elmshagen und auf dem Berg Grincenberg dem Ritter Herm. von Holzhausen, Dietrich, genannt Hundicz, und seiner Ehefrau Kunigunde für 9 Pfd. 4 Schill. hess. Pfenn. verkauft haben. Dorf und Gericht Elmshagen sind zunächst mainzisches Lehen der Wackermaul. Nach deren Aussterben 1346 werden die von Dalwigk damit belehnt. 1346 bestätigt Erzbischof Heinrich zu Mainz Reinhard, Elger und Bernhard von Dalwigk den Kirchsatz zu Ritte, Ditmold, Niedervellmar und Hoof. Erst 1459 stellen die von Dalwigk das Gericht Schaumburg, zu dem Breitenbach, Martinhagen und der Hof zu Elmshagen gehören unter hessischen Schutz. Nachdem die Dalwigks in mainzischer Zeit die hohe und niedere Gerichtsbarkeit innehatten, blieb ihnen nun nur die niedere Gerichtsbarkeit (hess. Lehenrev. 1818).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1850 erwarben die Wiegrebe das Rittergut.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1366 siegelt der Pfarrer zu Elmshagen, jetzt Erzpriester des Stuhls zu Fritzlar
- Kleiner romanischer Saalbau, später verändert und um dreiseitig geschlossenen Chor erweitert und in Fachwerk erhöht
Pfarrzugehörigkeit
1366-1521 selbständige Pfarrei; 1585 zu Hoof. 1747 war es Filial von Hoof (DB). Nach 1872 ist es beständiges Vikariat von Hoof.
Patronat
Mainzisches Lehen der von Dalwigk
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Dekanat Fritzlar (Würdtwein D. 10, 511)
Juden
1823: 2 Familien (11 Seelen); 1861: 14 Seelen; Juden stehen unter dem Schutz der Familie v. Dalwigk
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 115-118
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 64
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 228
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 118
- Holtmeyer, Landkreis Kassel, S. 61 ff.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 191
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 401
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Elmshagen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2261_elmshagen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2261