Sababurg (Domäne)

Die Lage von Sababurg (Domäne) im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
12 km nordöstlich von Hofgeismar
Lage und Verkehrslage
Die Sababurg ist auf einer beherrschenden Basaltkuppe im Reinhardswald gelegen.
Ersterwähnung
1334
Siedlungsentwicklung
Um 1330: Erbauung der Sababurg durch das Erzbistum Mainz zum Schutz eines Wallfahrtsortes und gegen das Vordringen Hessens 1455: wüst 1490: Umbau zum Jagdschloss Ende des 18. Jahrhunderts wird das Amtshaus nach Veckerhagen verlegt
Vorbemerkung Historische Namensformen
Die älteren Namensformen zum Gutsbezirk bzw. der Domäne Sababurg decken sich weitgehend mit den Bezeichnungen für Burganlage Sababurg. Die Identifizierung der Sababurg in der in der stark beschädigten Urkunde von 1300 ist nicht gesichert.
Historische Namensformen
- Zappenburg (1300) [Vogt, RggEbMz Nr. 0622, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Zappenborch (1334) [zitiert nach Demandt, Sababurg, S. 146, Anm. 16]
- Zabbenborch (1368) [Vigener, RggEbMz Nr. 2436, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Sappinburg (1387) [HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 109]
- Zeppenborgk (1455) [Trendelburger Salbuch HStAM Bestand S Nr. 583]
- Zappenburg (1467) [Landgrafen-Regesten online Nr. 7144]
- Zapffenburgk (1570) [Sababurger Salbuch HStAM Bestand S Nr. 542]
- Zapfenburgk (1585) [Der ökonomische Staat, S. 96]
- Zapfenburg (1623) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 40 a Rubr. 10 Nr. 116]
- Sabbaborg (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
Bezeichnung der Siedlung
- castrum (1300) ?
- castrum (1334)
- hus (1368)
- Amt (1570)
- Domäne (1585)
- Schloss und Vorwerk (1733)
- Gutsbezirk (1885)
- Wohnplatz (1962)
- Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden in Hessen von 1962 als Wohnplatz bezeichnet.
- Domäne
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3537318, 5712335
UTM: 32 U 537229 5710490
WGS84: 51.544275° N, 9.536871° O
Statistik
Ortskennziffer
63301301006
Frühere Ortskennziffer
633013090
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 134, davon 98 Acker (= 73.13 %), 23 Wiesen (= 17.16 %), 0 Holzungen
Einwohnerstatistik
- 1747: 1 Haushalt (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 58, davon 58 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1583: Sitz des Amtes Gieselwerder (zum Umfang s. Mittelpunkt)
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Sababurg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Veckerhagen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar (zu Gottsbüren gehörig)
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar (zur weiteren Entwicklung s. Gemeindeentwicklung)
Altkreis
Hofgeismar
Gemeindeentwicklung
30.9.1929: Neubildung der Gemeinde Beberbeck aus den Gutsbezirken Beberbeck und Sababurg
Gericht
- 1387: Gericht Sababurg
- bis 1822: Amt Sababurg
- 1822: Justizamt Sababurg (Sitz Veckerhagen)
- 1867: Amtsgericht Veckerhagen
Herrschaft
- Vgl. Sababurg
- Seit dem 16. Jahrhundert landgräfliches Domänengut, später Gutsbezirk.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Der Gutsbezirk gehört 1635 zu Gottsbüren. Im 16. und 17. Jahrhundert predigte der jeweilige Pfarrer von Gottsbüren regelmäßig in der landgräflichen Schlosskapelle. Seit 1739 versorgt der Pfarrer des Kirchspiels Gottsbüren die Gutsbezirke Beberbeck und Sababurg mit.
Bekenntniswechsel
Die Sababurg wurde zusammen mit Beberbeck durch den Metropolitan von Gottsbüren betreut. Der Pfarrer aus Gottsbüren hielt bereits im 16. Jahrhundert die Gottesdienste in der Schlosskapelle.
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Das Amt Sababurg bestand 1585 aus den Orten Arenborn, Gieselwerder, Gottsbüren, Heisebeck, Hombressen, Lippoldsberg, Oedelsheim, Vaake und Veckerhagen (OSt).
Um 1490 wird erstmals ein Gestüt erwähnt (MHG 1892 1,35).
Nachweise
Literatur
- Ebert, Domänengüter, S.490 (Register)
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 367-370
- Christ, Erzstift Mainz, S. 328,
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 18
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 416
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 122, 128
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 98
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sababurg (Domäne), Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2106_sababurg-domaene> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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