Echzell

Dorf · 135 m über NN  
Gemeinde
Echzell
Landkreis
Wetteraukreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11,5 km nordöstlich von Friedberg

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Friedberg – Hungen – Nidda ("Horlofftalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1897).

Ersterwähnung

782

Siedlungsentwicklung

Am Nordwestrand des Ortes befand sich ein römisches Kastell, östlich des Ortes das Kleinkastell Haselhecke.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • An der Ostseite des Ortes Schloßbau aus dem 18. Jahrhundert an der Stelle einer ehemaligen Wasserburg.

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3491983, 5583866
UTM: 32 U 491912 5582072
WGS84: 50.390647° N, 8.886214° O

Statistik

Ortskennziffer

440006030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 4749, davon 3468 Acker, 1072 Wiesen. Der Echzeller Markwald hat einen Umfang von 2250 Morgen.
  • 1961 (Hektar): 1590, davon 347 Wald (= 21.82 %)

Einwohnerstatistik

  • 1961: 2347, davon 1878 evangelisch (= 80.02 %), 439 katholisch (= 18.70 %)
  • 1970: 2393 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Bingenheim (Fuldische Mark)
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
  • 1820-1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis

Büdingen

Gemeindeentwicklung

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Echzell. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Echzell.

Gericht

  • 1821: Landgericht Nidda
  • 1879: Amtsgericht Nidda

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Fulda, KlosterUm Echzell als Kern bildete sich in der Wetterau die sogenannte "Fuldische Mark" aus, die dem Kloster Fulda gehörte. Sie umfasste die 11 Orte Echzell, Bingenheim, Berstadt, Grund-Schwalheim, Bisses, Gettenau, Blofeld, Dauernheim, Reichelsheim, Leidhecken und (die heutige Wüstung) Steinerstadt (Demandt, Geschichte Hessen, S. 336). 817 tauscht Kaiser Ludwig der Fromme mit dem Kloster Fulda die Orte Bingenheim und Echzell im Gau Wetterau mit etwa 87 Bauernstellen, wie ihn Graf Burchard zu Lehen hatte, gegen das Klostergut in Harheim und Steden im Niddagau am Fluss Nidda mit etwa 39 Bauernstellen und einer Salzquelle, [einen Weinberg in Bingen] und zwei kleine Bauernstellen in (Helisa) [jenseits des Rheins].

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1238: Pleban
  • 1337: Pastor
  • 1530: Errichtung einer Kaplanei

Pfarrzugehörigkeit

Sendort für die Kirchspiele Echzell, Reichelsheim und wahrscheinlich Grund-Schwalheim sowie Heuchelheim
Kirchspiel: Echzell, Bisses und Gettenau (1549 und 1577). 1857 wurden für Bisses und Gettenau eigene Pfarreien gebildet.
Pfarrei: Echzell, Reichelsheim, Grund-Schwalbach und Heuchelheim

Patronat

1420: Kloster Fulda
1513: Inkorporierung in die Kirchenfabrik des Klosters Fulda
1527: Usurpation durch die Landgrafschaft Hessen. Zur Zeit, da eine besondere Landgrafschaft Hessen-Bingenheim bestand (1648-1681), hatte Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim die Kollatur, allerdings mit Beschränkungen, vorübergehend inne.

Diakonische Einrichtungen

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Kaspar Haun 1527-1563, ehemaliger katholischer Pfarrer in Herbstein, dort wegen lutherischer Predigt abgesetzt.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat St. Mariengreden zu Mainz, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Echzell

Juden

1830: 29, 1905: 84 Juden; erstmalige Erwähnung 1770

Kultur

Schulen

seit 1510 unterrichtet dder Glöckner Kinder des Ortes; 1530 Errichtung einer Art Lateinschule mit einem studierten Lehrer; Ende der 1580er Jahre Einrichtung einer zweiten Lehrerstelle, nach 1648 einer dritten; in dieser Zeit Gründung einer Mädchenschule; das "Gymnasium" in Echzell genießt im 17. Jahrhundert ein hohes Ansehen; seit dem 18. Jhdt. Niedergang; 1910 Volksschule mit vier Klassen, Schulhaus von 1846

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Echzell, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11959_echzell> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11959