
Schloss Echzell
Basisdaten
Die kleine dreiflügelige Schlossanlage in Echzell wurde im frühen 18. Jahrhundert (Hauptbau) und im mittleren 19. Jahrhundert (Seitenflügel) errichtet. Ein ältere Wasserburg war etwa 1710 abgebrochen worden. Ihre Wassergräben sind noch gut zu erkennen. Heute ist das Schloss im Besitz der privaten Internatsschule Institut Lucius, der in Echzell auch das ehemals landgräfliche Jagdschloss gehört.
Weitere Namen
Echzeller Schloss
Ortstyp
Burg; Schloss; Herrenhaus
Bezeichnung der Siedlung
- Haus Echzell (1599) [Franz, Burg Echzell, S. 121]
- die Geylingische Burgk [Franz, Burg Echzell, S. 121]
Lagebezug
etwa 12 km nordöstlich von Friedberg
Lage
Das Schloss Echzell befindet sich an der Ostseite des Ortes.
Hauptstraße 111
Geschichte
Burggeschichte
An der Stelle des Schlosses stand ursprünglich eine Wasserburg. Anfang des 18. ließ Jost Ludwig Freiherr von Pretlack die alte Burg abbrechen und den noch bestehenden Hauptbau des Echzeller Schlosses errichten, vermutlich von dem Usinger Baumeister Benedikt Burtscher. Heute ist das Schloss Internatsschule.
Besitzgeschichte
Echzell war fuldisches Lehen. Die Burg war zunächst vermutlich im Besitz der Herren von Echzell, seit dem 15. Jahrhundert der Friedberger Burgmannenfamilie Wais von Fauerbach. Im 16. Jahrhundert erbte Quirin Flach von Schwarzenberg die Burg und vermachte sie 1599 testamentarisch Heinrich Geiling von Altheim, dessen Erbe wiederum trat 1638 Georg Ludwig von Brambach an. Nach weiteren Besitzwechseln erwarb 1710 Jost Ludwig Freiherr von Pretlack das Burggut. 1843 fiel der Besitz an die Familie von Harnier. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erwarb das im ehemaligen Jagdschloss Echzell ansässige Institut Lucius, eine Privatschule, das Schloss.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Über Bauzeit oder Erbauer der mittelalterlichen Wasserburg in Echzell ist nichts bekannt. Nach ihrem Abbruch wurde bis etwa 1713 ein zweigeschossiger Neubau errichtet. Bei Umbauten 1864 wurden zwei Seitenflügel angefügt.
Baubeschreibung
Seit den Erweiterungsbauten des 19. Jahrhunderts präsentiert sich das Schloss als symmetrische Dreiflügelanlage mit Ehrenhof. Zweiläufige Treppe, zentraler Eingang und darüber gelegener Balkon betonen die Mittelachse des Hauptbaus. Dieser besitzt ein an der Rückseite angefügtes Treppenhaus.
Erhaltungszustand
Die Wasserburg wurde Anfang des 18. Jahrhunderts abgebrochen. Die Schlossanlage ist äußerlich in der erweiterten Form des 19. Jahrhunderts erhalten.
Denkmaltopographie
An der Stelle einer mittelalterlichen Wasserburg — der Graben ist noch gut erkennbar—, ehemals vielleicht Stammsitz Der von Echzell. 1737 von der Familie von Prettlack erworben, wohl gleichzeitig Neubau als einfacher Querriegel mit Treppenhausanbau und Mansarddach. Zu Beginn des 19. Jhs. an die Familie von Harnier. In der Folge Erneuerung und Vergrößerung der Freitreppe, Anbringung eines konsolengetragenen Balkons zur Betonung der Mittelachse. Mitte des 19. Jhs. Anfügung der beiden Flügelbauten und Gewinnung einer cour d’honneur. Das von einer Bruchsteinmauer umschlossene Gebäude wohl ehemals als englischer Park angelegt (Idealplan erhalten).
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg; Schloss
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Echzell“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14608_schloss-echzell> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14608
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