Niedernhausen

Dorf · 260 m über NN  
Gemeinde
Niedernhausen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

18 km östlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage

Endbahnhof der Eisenbahnlinie Wiesbaden – Niedernhausen (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1879).

Ersterwähnung

(1226-1233)

Siedlungsentwicklung

Bevölkerungszuwachs durch wallonische Einwanderer um 1652.

Historische Namensformen

  • Niederinhusin (1226-1233) [Kleipa, Ersterwähnungen, S. 11-13, Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 21]
  • Nidernhusen (1283)
  • Nyedern Husin (1368)
  • Nyderhausen (1424)
  • Niddernhusen (1448)
  • Nidernhausen (1530)
  • Nidernhusen (1549)
  • Niedernhausen (1566)
  • Niedernhaußen (um 1650)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3451276, 5558587
UTM: 32 U 451221 5556804
WGS84: 50.161438° N, 8.317068° O

Statistik

Ortskennziffer

439011030

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 517, davon 175 Acker (= 33.85 %), 57 Wiesen (= 11.03 %), 258 Holzungen (= 49.90 %)
  • 1961 (Hektar): 519, davon 255 Wald (= 49.13 %)

Einwohnerstatistik

  • 1566: 23 Haushaltungen
  • 1648: -
  • 1821: 349 Einwohner
  • 1885: 509, davon 121 evangelisch (= 23.77 %), 388 katholisch (= 76.23 %)
  • 1961: 2163, davon 830 evangelisch (= 38.37 %), 1236 katholisch (= 57.14 %)
  • 1970: 1340

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1566: Amt Idstein
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
  • 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1928: Main-Taunus-Kreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Main-Taunus-Kreis

Gemeindeentwicklung

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Niedernhausen, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Niedernhausen.

Gericht

  • 1448 gehört Niedernhausen zur Hälfte zum Gericht Selbacher Grund
  • bis 1816: Oberamt Idstein
  • 1816: Amt Idstein
  • 1849: Justizamt Idstein
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Idstein
  • 1867: Amtsgericht Idstein

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1283 verzichtet Gottfried von Eppstein gegenüber Graf Adolf von Nassau auf den nach Königshofen zu gelegenen Teil des Ortes. 1565 und 1575 Lehnreverse des Grafen von Stolberg über die Hälfte von Niedernhausen an das Stephansstift zuz Mainz. 1448 wird das Weistum von Niederseelbach im Beisein der Gemeinde Niedernhausen aufgenommen.

Zehntverhältnisse

Um 1226-1239 hat das Mainzer St. Stephanstift die Hälfte des Zehnten inne.
1595 gesteht Graf Johann Ludwig von Nassau-Idstein Mainz als dem Herrn der Herrschaft Eppstein u.a. den Zehnten auf der nach Eppstein gelegenen Seite des Baches zu.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1424 resigniert der Priester Friedrich von Niedernhausen vor dem Schöffengerichten der Grafen von Nassau und Gottfrieds von Eppstein zu Niederseelbach auf seine Habe zugunsten des Grafen Adolf von Nassau.
  • 1521: Filialkapelle mit Friedhof
  • 1881-1885: Katholische Kirche errichtet
  • 1904: Evangelische Kirche errichtet

Pfarrzugehörigkeit

Zum Kirchspiel Niederseelbach gehörig. Der durch die wallonische Einwanderung bedingte überwiegend katholische Bevölkerungsanteil pfarrte ab 1728 nach Oberjosbach, 1904 entstand die Gemeinde, 1921 die eigene katholische Pfarrei Niedernhausen.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Wirtschaft

Um 1680 Htten und Hammerwerk südlich des Ortes errichtet, das bis 1736 arbeitete.

Mühlen

Nachweise

Quellen

Ersterwähnung (um 1226-1239): HStAD A 2 Nr. 165/6 (Mainz, St. Stephan); Kopialbuch von St. Stephan, Mainz: Rotulus iurium et bonorum ecclesiae Sancti Stephani Moguntinae/Cartulaire de St. Etienne de Mayence. Nationalbibliothek Paris, Fonds Latin Nr. 17 794, S. 183-185)

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Niedernhausen, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11052_niedernhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11052