Hattenheim

Dorf · 98 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10 km nordöstlich von Rüdesheim am Rhein

Lage und Verkehrslage

Geschlossene Siedlung am Rheinufer hinter einer breiten Anlandung des Leimersbaches. Bahnhof der Eisenbahnlinie Wiesbaden – Oberlahnstein ("Rheintalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 11.8.1856).

Siedlungsentwicklung

Große, durch einen Graben befestigte bandkeramische Siedlung.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Hatternheim (1174);

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3432682, 5542391
UTM: 32 U 432634 5540614
WGS84: 50.014029° N, 8.059732° O

Statistik

Ortskennziffer

439003030

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 1175, davon 264 Acker (= 22.47 %), 88 Wiesen (= 7.49 %), 535 Holzungen (= 45.53 %)
  • 1961 (Hektar): 1200, davon 489 Wald (= 40.75 %)

Einwohnerstatistik

  • 1525: 139 Herdstellen
  • 1700: 33 Bürger und 19 Beisassen
  • 1820: 932 Einwohner
  • 1885: 1322, davon 268 evangelisch (= 20.27 %), 1046 katholisch (= 79.12 %), 7 andere Christen (= 0.53 %), 1 Juden (= 0.08 %)
  • 1961: 1712, davon 313 evangelisch (= 18.28 %), 1368 katholisch (= 79.91 %)
  • 1970: 1764

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Eltville
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Rheingaukreis

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1972 Eingemeindung in die Stadt Eltville am Rhein.

Gericht

  • 1225 besaß Hattenheim eine Schöffenstuhl (placitum communis)
  • 1816: Amt Eltville
  • 1849: Justizamt Eltville
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Eltville
  • 1867: Amtsgericht Eltville
  • 1879: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Hattenheim geschenkt haben. Aus dem Gründungsbericht des Klosters Eberbach geht hervor, dass die Zisterzienser von den Einwohnern von Hattenheim ein Gelände im Talgebiet erwarben, das mit Sicherheit innerhalt der Grenzen lag, für die die erzbischöfiche Nutzungsberechtigung galt. Die meisten Weinlagen gehörten dem Kloster.
  • Neben dem Besitz des Klostes Eberbach zahlreiche Adelshöfe, u.a. Langwerth von Simmern, von Greiffenclau, Reitz von Frentz und von Schönborn.

Zehntverhältnisse

Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Hattenheim geschenkt haben.

Ortsadel

1118-1411 Adlige in Hattenheim, deren Erben die Langwerth von Simmern waren. Außerdem waren die Adligen von Greiffenclau, Reitz vo nFrentz und von Schönborn hier ansässig.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1060-1072: Kapelle, die wohl schon in der Karolingerzeit bestanden hat. 1739/40 Erbauung der heutigen Kirche nach Abbruch des mittelalterlichen Vorgängerbaus.
  • 1321: Weihe der über dem Beinhaus gelegenen Margarethenkapelle

Patrozinien

  • Vincentius [1615]

Pfarrzugehörigkeit

Die Kapelle (1060-1072) hatte ein eigenes Tauf- und Begräbnisrecht. Ursprünglich bis zur Lösung des Filialverhältnisses zu Eltville gehörig. Dann eigene Pfarrkirche.

Patronat

1472 hat Langwerth von Simmern das Patronatsrecht als Lehen von von Landsberg, von Ratsamhausen und von Klingenberg

Bekenntniswechsel

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz

Juden

1491 ein Jude im Ort

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hattenheim, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11027_hattenheim> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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